Krefeld Handel plant Ersatz für die Fashionworld

Krefeld · Nach Streichung der städtischen Zuschüsse für die Straßenmodenschau wollen die Händler ein abgespecktes Konzept – und das schon für 2014.

Nach Streichung der städtischen Zuschüsse für die Straßenmodenschau wollen die Händler ein abgespecktes Konzept — und das schon für 2014.

Nach dem festen Willen der Krefelder Einzelhändler soll es auch im September 2014 ein Modewochenende in Krefeld geben. Dies haben mehrere an der Organisation der Fashionworld beteiligte Händler gestern auf Anfrage bestätigt. Oberbürgermeister Gregor Kathstede hatte am Donnerstag erklärt, dass die Krefelder Stadtverwaltung ihre Zuschüsse für die Fashionworld in Höhe von 250 000 Euro streiche. Dass der Handel eine solche Veranstaltung alleine stemmt, hält er für unrealistisch: "Dann wird es sehr schnell provinziell und es ist ehrlicher zu sagen: Wir verzichten auf die Straßenmodenschau."

Die Reaktionen mehrerer beteiligter Händler gestern auf Anfrage unserer Zeitung gehen in eine andere Richtung. Noch am Donnerstag schalteten sich mehrere Akteure telefonisch kurz und vereinbarten, bei einem Treffen noch in diesem Jahr über ein Ersatzkonzept nachzudenken. Oliver Reiners von Feinkost Franken sagte gestern: "Wir haben immer schon über Alternativen nachgedacht. Klar ist aus meiner Sicht: Es wird 2014 nicht Nichts geben. Die Krefelder sollten sich zu dem Wochenende nichts anderes vornehmen. Mode sollte an diesem Wochenende ein Thema sein, das Erleben der Straße ebenfalls, und auch die Gastronomie sollte eine Rolle spielen."

Hajo Greve von Greve Moden sagte: "Es gibt verschiedene Ideen. Natürlich ist es noch zu früh, um ein fertiges Konzept zu liefern. Unser Ziel ist eine Veranstaltung, die die Mode mit guten Shows auch 2014 wieder auf die Straße bringt." Klar sei aber, dass die Zeit knapp wird. Aus seiner Sicht ist eine solche Veranstaltung auch deshalb wichtig, damit die Filialisten, die bisher die Fashionworld mitfinanzierten, das Verkaufswochenende 2014 im Budget halten und so vermeiden, dass die Konzernzentralen für 2015 das Budget kürzen oder gar streichen.

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Christoph Borgmann (Intersport Borgmann) sagte: "Ich habe Vorstellungen, und ich weiß, dass auch andere Ideen haben."

Nach Auskunft der Stadtverwaltung kostete die Fashionworld zuletzt 500 000 Euro — 250 000 Euro davon wurden durch die Stadt finanziert, 125 000 Euro durch Sponsoren und 125 000 Euro durch Handel und Gastronomie.

Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, sagte gestern: "Nur weil Herr Kathstede als König 250 000 Euro streicht, muss ja nicht alles ausfallen." Er wünsche sich aber, dass zumindest das bisherige Personal im Stadtmarketing für die Fashionworld eine neue Veranstaltung weiter begleitet. Ulrich Cloos, Leiter des Stadtmarketings, reagierte noch zurückhaltend: "Wir sind sehr daran interessiert, die gute Gesprächsbasis mit unseren Freunden vom Handel nicht zu verlieren."

(RP)
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