Krefeld Haupt-Radweg in die City wird saniert

Krefeld · Die Radwegverbindung Uerdinger Straße ist in schlechtem Zustand. 300 000 Euro sind für Sanierungen im Etat.

Die Beharrlichkeit der Krefelder Politik war erfolgreich: Erstmals hat die Stadtverwaltung in ihrem Haushaltsentwurf den Etat für Radwege erhöht. Statt 100 000 Euro, wie noch in den Haushaltsjahren 2012 bis 2014, sollen in diesem Jahr und in den Folgejahren bis 2018 jeweils 300 000 Euro bereitgestellt werden. Jetzt streitet die Politik um die Frage, wo das Geld investiert werden soll.

Mit dem angehobenen Radwegeetat reagiert die Stadt auf die neuen politischen Mehrheiten im Rat. SPD und Grüne hatten in den vergangenen Jahren bereits gefordert, mehr Geld für Radwege bereit zu stellen. Jetzt ist mehr Geld da, doch die Fraktionen sind sich nicht einig, wie das Geld verteilt werden soll.

Die Stadt plant, die Gelder vorwiegend auf der Uerdinger Straße, einer wichtigen Radwegeverbindung von Bockum in die City, zu verwenden. Saniert werden soll im Teilbereich Uerdinger Straße beidseitig zwischen Philadelphiastraße bis Essener Straße sowie Schütenhofstraße bis Lange Straße. So teilte es die Verwaltung dem Bauausschuss in einer Vorlage mit. Seit Jahren schon ist der Radweg Uerdinger Straße marode, Baumwurzeln haben die Asphaltdecke angehoben. Wilfried Daniels aber, Vertreter der Grünen im Ausschuss, forderte, die 300 000 Euro breiter zu streuen: "Wir haben auch andere Radwege, die in schlechtem Zustand sind. Kann man das Geld nicht mehr verteilten?", fragte er. Manfred Göbel (Linke) forderte, auch im Bereich der Mevissenstraße zu investieren. Wenn er dort fahre, spüre er regelmäßig "Schläge im Gesäß". Björn Rüsing (SPD) warnte vor einer Streuung der Gelder: "Von einer Flickschusterei müssen wir Abstand nehmen." Er sieht an der Uerdinger Straße dringenden Sanierungsbedarf: "Radfahren von Bockum in die Innenstadt ist teilweise abenteuerlich."

Planungsdezernent Martin Linne betonte in der Sitzung: "Wir können nicht alles tun, was wir für zwingend erforderlich halten." Krefeld habe ein Radwegenetz von über 300 Kilometern. "Verkehrssicherungsmaßnahmen haben Vorrang", sagte Linne. Die Stadt will nun vorwiegend nach dem Konzept verfahren, auf vorhandenen Straßen Radfahrspuren einzurichten, statt wie bisher eigene Radwege anzulegen. "Auf Straßen mit Tempo 30 und Tempo 50 werden keine Radwege mehr angelegt, es sei denn, sie haben einen hohen Anteil von Schwerlastverkehr", sagte Planungsdezernent Martin Linne. Neue Untersuchungen zeigten, dass Autofahrer sensibler fahren, sobald sie die Fahrspur mit einem Fahrrad teilen.

(RP)
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