Krefeld Haus & Grund: Einzelhandels-Gutachten korrigieren

Krefeld · Geschäftsführer Michael Heß verweist auf zunehmende Leerstände einerseits und neue Einzelhandelsflächen andererseits.

Angesichts zunehmender Leerstände von Ladenlokalen - auch in 1a-Lagen - und neu entstehender Einzelhandelflächen in einer Größenordnung von mehr als 12.000 Quadratmeter im Neubauprojekt an der St. Anton-/Friedrichstraße, im Schwanenmarkt-Center und in der Ostwall-Passage fordert Michael Heß, Geschäftsführer der Eigentum-Schutz-Gemeinschaft Haus & Grund, eine Fortschreibung und Weiterentwicklung des von der Stadt in Auftrag gegebenen Einzelhandelsgutachtens von Juncker & Kruse aus dem Jahr 2010.

Dies bedeute nicht, dass alle bisherigen Maßnahmen sinnlos gewesen seien oder die Erkenntnisse aus den bisherigen Gutachten über Bord geworfen werden müssten. Es müsse jedoch zumindest eine Korrektur und Neuausrichtung des Einzelhandelskonzeptes angedacht werden", erklärt Heß. Allen Beteiligten sollte klar sein, dass die neu entstehenden Einzelhandelsflächen "sicherlich nicht vollständig mit neu in Krefeld ansiedelnden Einzelhandelsgeschäften gefüllt werden können, sondern hier ganz massive Verschiebungen stattfinden werden".

Schon jetzt seien selbst die Topeinkaufslagen der Krefelder Innenstadt wie Hochstraße, Königsstraße und westliche Rheinstraße auch von Leerständen betroffen. "Schon seit einigen Jahren sind die Vermieter solcher Innenstadtlagen bereits froh, überhaupt solvente Mieter zu finden", sagt Heß. Mietsteigerungen, sei es nur in Form eines Inflationsausgleiches, seien kaum noch zu realisieren. Bei allen positiven Entwicklungen in der Innenstadt in den letzten Jahren dürfe die negative Dynamik keines Falls unterschätz werden.

"Wir erhalten täglich entsprechende Rückmeldungen unserer Mitglieder, dass die Vermietung von Ladenlokalflächen schon in 1b-Lagen kaum noch möglich ist. Auch alle von uns befragten Immobilienmakler haben uns diesen Trend bestätigt."

(lez)
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