Krefeld Haus und Grund widerspricht Politik: Krefeld hat bezahlbaren Wohnraum

Krefeld · In Krefeld fehlt es an bezahlbarem Wohnraum, erklärt die CDU und kündigt an, einen Runden Tisch einberufen zu wollen. CDU-Ratsherr Manfred Läckes will die Thematik im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität beraten und beschlossen wissen. Zu den Experten, die hinzugezogen werden sollen, gehört auch Rechtsanwalt Michael Heß als Geschäftsführer von Haus & Grund in Krefeld.

 Michael Heß, Geschäftsführer von Haus und Grund in Krefeld.

Michael Heß, Geschäftsführer von Haus und Grund in Krefeld.

Foto: T. L.

In Krefeld fehlt es an bezahlbarem Wohnraum, erklärt die CDU und kündigt an, einen Runden Tisch einberufen zu wollen. CDU-Ratsherr Manfred Läckes will die Thematik im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität beraten und beschlossen wissen. Zu den Experten, die hinzugezogen werden sollen, gehört auch Rechtsanwalt Michael Heß als Geschäftsführer von Haus & Grund in Krefeld.

Ohne Umschweife erklärte der Jurist gestern, was er von solchen Plänen hält - nämlich gar nichts. Auf den Punkt gebracht lautet die Botschaft des Fachmanns, in Krefeld gibt es überhaupt keinen Mangel an bezahlbarem Wohnraum. So liegt zum Beispiel die Durchschnittskaltmiete für die Wohnungen der Wohnstätte AG unter fünf Euro pro Quadratmeter. Heß weiter: "Der Fachmann staunt, der dringend und oft vergeblich Mieter suchende private Immobilieneigentümer wundert sich, wo plötzlich die angebliche Knappheit von bezahlbarem Wohnraum in Krefeld herkommen soll." Der Wohnungsmarktbericht 2012 der Stadt Krefeld attestiere bei den Mieten im unteren Preissegment eine ausgewogene Marktlage. Im Bereich des preisgebundenen Segments - umgangssprachlich Sozialwohnungen - werde eine leichte Anspannung der Marktlage festgestellt. Dazu müsse man jedoch wissen, dass es zwar relativ wenig preisgebundenen Wohnraum in Krefeld gebe. Dies sei allerdings in Krefeld im Unterschied zu Metropolen wie München, Hamburg oder Köln auch nicht notwendig, da genügend preisgünstiger Wohnraum auf dem freien Markt zur Verfügung stehe, der zu Mietpreisen teilweise noch unterhalb des Niveaus von Sozialwohnungen angeboten werde.

Die Zahl der in Krefeld leerstehenden Wohnungen schwanke zwischen 7302 (Zensus) und 5774 (LEG-Wohnungsmarktreport). Auch der Marktreport von Engel & Völkers für Krefeld komme zu einem deutlichen Überhang der am Markt angebotenen Mietwohnungen. "In 1-A-Lagen und bei überdurchschnittlich ausgestatteten und sehr hochwertigem Wohnraum mag es Knappheit geben. Nicht jedoch im unteren Preissegment", so Heß. Richtig sei allerdings, dass der preisgünstige Wohnraum sich teilweise nicht auf dem neuesten Stand, insbesondere hinsichtlich der energetischen Beschaffenheit befinde. Dies liege allerdings nicht am Unwillen der Immobilieneigentümer, sondern an fehlenden Rahmenbedingungen.

(RP)
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