Krefeld Hausstifter-Rente: Der Caritas Krefeld stehen Millionen Euro zur Verfügung

Krefeld · Caritas und Liebenau-Stiftung haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Die Stiftung stellt das Geld für den Ratenkauf zur verfügung, die Caritas kümmert sich um den Menschen.

 Chris Starke ist die Ansprechpartnerin für die Hausstifter-Rente.

Chris Starke ist die Ansprechpartnerin für die Hausstifter-Rente.

Foto: caritas

Die Krefelder Caritas hat jetzt einen millionenschweren Partner gefunden, um mit ihrer Idee einer Hausstifter-Rente voranzukommen. "In der Vergangenheit war der gute Gedanke trotz großer Nachfrage mangels Kapital nur in Ansätzen verfolgt worden", sagte Vorstand Hans-Georg Liegener gestern im Hansa-Haus in der Innenstadt. Vor einigen Monaten hat die Caritas eine offizielle Kooperationsvereinbarung mit der Liebenau-Stiftung unterzeichnet. "Jetzt stehen uns mehrere Millionen Euro im Jahr zur Verfügung, um älteren Menschen mit einer Zusatzrente den Wohlstand zu sichern oder zu verbessern", erklärte er.

Die Idee ist simpel: Ältere Menschen, die über Wohneigentum verfügen, verkaufen es an die Liebenau-Stiftung. Das ist eine fast 150 Jahre alte kirchliche Stiftung des privaten Rechts auf katholisch-kirchlicher Grundlage mit Sitz in Meckenbeuren und 6750 Mitarbeitern. Dafür bekommen sie über einen festgelegten Zeitraum eine monatliche Rente und einen Ansprechpartner bei der Caritas, der sich um das Wohlbefinden des Vertragspartners kümmert. "Ich habe zuletzt sechs Wochen am Bett eines Patienten im Koma gesessen", sagte Chris Starke. Sie ist die Expertin für das Modell Caritas Hausstifter-Rente. Die ehemalige Unternehmensberaterin verfügt unter anderem über einen Maklerschein und ein IHK-Zertifikat zur Wertbestimmung von Immobilien.

Die Partner der Caritas, die ihr Wohneigentum verkaufen, aber dennoch bis zum Lebensabend mietfrei bewohnen wollen, können sich einen vereidigten Sachverständigen selbst aussuchen, um den Wert der Immobilie und damit die Grundlage der Leistungsvereinbarung zu ermitteln. Die Caritas Krefeld ist lediglich Vermittler für die Liebenau-Stiftung und bekommt dafür eine Provision. Außerdem kümmert sie sich um etwaige Pflege- und Betreuungsleistungen, für die sie in der Regel von den Krankenkassen entlohnt wird.

Die Caritas Krefeld hat in den zurückliegenden sieben Jahren pro Jahr etwa eine Hausstifter-Rente vereinbart. Für mehr reichten die eigenen Mittel nicht. Jetzt soll das Projekt vorangetrieben werden. In der Niedrigzinsphase setzt auch die Liebenau-Stiftung auf das so genannte Betongold.

Auf dem Markt könnten die Eigentümer sicherlich mehr für ihre Immobilie bekommen, müssten aber zumeist auch aus der Wohnung ausziehen, erklärte Liegener. Bei der Hausstifter-Rente sei das anders. Der Verkäufer bleibe im eigenen Objekt. Dafür müsse er Abschläge im Verkaufspreis von durchschnittlich 25 Prozent hinnehmen. "Vielen geht es nicht um eine Optimierung des Verkaufserlöses, sondern um Sicherheit", sagte Liegener. Die biete die Caritas in vielfältiger Weise. Das Konzept sei in vielfacher Art und Weise flexibel. der Verkaufserlös könne zum Beispiel auch in einer Summe oder teilweise kombiniert mit einer Rente ausgezahlt werden. Die Caritas kümmere sich nicht nur um das persönliche Wohl der Vertragspartner, sondern auch um Reparaturen am Haus oder Pflege des Gartens. "Das wird natürlich alles eingepreist", betonte Liegener.

Dennoch seien vor allem Menschen, die ihren Kinder nicht zur Last fallen wollen oder kinderlos geblieben sind, sich noch etwas mehr leisten und die Sicherheit haben wollen, dass jemand da sei, der sich im Alter um sie kümmere, als Zielgruppe für die Hausstifter-Rente prädestiniert. Außerdem komme in der Begrifflichkeit das Wort Stifter vor. Letztlich unterstütze der Vertragspartner auch die wohltätige Arbeit der Caritas und der Liebenau-Stiftung, sagte Liegener.

Kontakt: Christ Starke 0172 2636332

(sti)
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