Krefeld Hilfen für die letzte Lebenszeit

Krefeld · Der 3. Krefelder Palliativtag findet am 18. März in der Erlöserkirche statt.

Palliativmedizin und Vorsorge ist ein brandaktuelles Thema, das nicht nur für Ärzte, Krankenhäuser und Hospize von wesentlicher Bedeutung ist, sondern auch für den Bürger selbst, der maßgeblich in gesunden Tagen entscheiden soll, wie er sterben möchte. Am Samstag, 18. März, findet in der Erlöserkirche der 3. Krefelder Palliativtag statt. Der Tag wird veranstaltet vom Verein für Tumor- und Palliativmedizin linker Niederrhein, dem Hospiz-Förderverein Krefeld und der Hospiz Stiftung Krefeld. Zu den namhaften Referenten aus Krefeld und Düsseldorf gehört Professor Dr. Raymond Voltz vom Lehrstuhl für Palliativmedizin, Universität Köln.

Pro Jahr stirbt jährlich etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung, von denen 90 Prozent eine Betreuung und Versorgung unter palliativen Aspekten bedarf. Nach einer aktuellen Umfrage des DAK Pflegereportes wollen die meisten Menschen in Deutschland zu Hause sterben. Im Gegensatz hierzu sterben aber aktuell drei Viertel außerhalb ihrer vertrauten Umgebung im Krankenhaus oder Pflegeheim. Dass auch 76 Prozent der Menschen mit Pflegeerfahrung ihrer Angehörigen zu Hause sterben wollen spricht für eine große Skepsis gegenüber der palliativen Versorgung in Kliniken und Heimen. Die Optimierung gerade der häuslichen ambulanten Palliativversorgung muss daher wesentliches zukünftiges Ziel sein, meinen die Veranstalter.

Die Politik und viele Gesellschaften und Vereine haben die Notwendigkeit der Palliativversorgung erkannt. Hieraus resultierten die Aktualisierung des Hospiz- und Palliativgesetzes, Handlungsempfehlungen für das politische Handeln vor allem in den Kommunen nach der Charta zu Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland, und die Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) mit Empfehlungen zur Indikationsqualität in der Palliativmedizin (chosing wisely).

In Krefeld hat sich ein vorbildliches und weit entwickeltes Netzwerk der ambulanten und stationären Palliativversorgung entwickelt. Darin arbeiten verschiedene Einrichtungen wie das Hospiz, die Krankenhäuser mit Palliativstation und spezialisierter stationärer Palliativversorgung (SSPV) und palliativcare Teams für die Normalstationen, die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), Arztpraxen, ambulante Pflegedienste, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, gemeinnützige Vereine, Stiftungen und Ehrenamtler zusammen.

(RP)
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