Krefeld Hooligans überfallen Linie 061

Krefeld · Nach dem Spiel der Pinguine am Sonntag haben zwei Männer auf dem Ostwall die Buslinie 061 gestürmt. Dort prügelten sie mit Dachlatten auf die KEV-Fans ein, einer brüllte "Für immer KFC".

 An dieser Stelle am Ostwall kam es am Sonntagabend zum Überfall auf dne Linienbus 061. Die Polizei ist bestürzt über die Eskalation der Gewalt.

An dieser Stelle am Ostwall kam es am Sonntagabend zum Überfall auf dne Linienbus 061. Die Polizei ist bestürzt über die Eskalation der Gewalt.

Foto: Bastian Königs

Blutiger Überfall auf einen Linienbus: Nach dem Spiel der Krefeld Pinguine am Sonntag Abend gegen 21.08 Uhr ist es auf dem Ostwall zu Krawallen gekommen. Laut Angaben der Polizei haben zwei 21 Jahre alte Männer an der Haltestelle Nordwall die Tür des Busses der Linie 061 aufgetreten, in der zahlreiche Fans der Pinguine in Richtung Bahnhof fuhren.

Die beiden unter Alkohol-Einfluss stehenden Männer hätten den Bus gestürmt und darin mit einer Dachlatte und einem Vierkantholz wahllos auf die Insassen eingeprügelt. Dabei wurde laut Polizei ein Fahrgast mit einem der Hölzer im Gesicht getroffen und später zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht, möglicherweise mit einem gebrochenen Kiefer.

Die Polizei reagierte bestürzt. "Die Aggressionsbereitschaft unter dem Einfluss von Alkohol nimmt leider nicht nur in Krefeld und nicht nur bei Sportveranstaltungen immer mehr zu", sagte Polizeisprecher Manfred Greger. "Das ist ein generelles gesellschaftliches Problem."

KFC erteilt Stadionverbote

Einer der Männer war von den Insassen überwältigt worden; den zweiten hatte die Polizei am Theaterplatz gestellt. Bei der Festnahme habe einer der beiden, der einen Schal des KFC Uerdingen trug, laut Polizei gerufen: "Für immer KFC". Die SWK bestätigte auf RP-Anfrage, dass im Bus massive Schäden entstanden sind: Mehrere Lampen sowie Teile der Deckenverkleidung seien zerstört worden; die genaue Schadenshöhe war gestern noch nicht bekannt.

Bestürzt reagierte KFC-Vorsitzender Lakis. "Gewalt hat bei uns nichts zu suchen. Wir werden beiden Stadionverbote erteilen.

Dabei war die Plakataktion für uns abgehakt. Der Fan-Beauftragte der Pinguine hat sich nach dem Vorfall entschuldigt und gesagt, dass das die Tat Einzelner gewesen ist. Wir werden uns jetzt mit den Pinguinen zusammensetzen und eine Aktion ins Leben rufen, in der wir zeigen, dass wir ein gutes und vor allem friedliches Miteinander pflegen."

Die beiden Krefelder seien der Polizei bereits einschlägig wegen Körperverletzungsdelikten bekannt; einer von ihnen im Zusammenhang mit einem KFC-Spiel, gegen den anderen liefen aktuell Ermittlungen.

Die Männer blieben über Nacht in Polizeigewahrsam und wurden schon gestern morgen entlassen. Das Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung läuft. Zudem werde die Polizei den Westdeutschen Fußball-Verband über die Vorkommnisse informieren.

Was aber steckt hinter dem Vorfall? Nicht wenige vermuten eine Art von "Rache-Akt". Beim Derby zwischen dem VfR Fischeln und dem KFC Uerdingen am 11. September hatten Unbekannte auf der Gegentribüne der Grotenburg ein großes Spruchband mit der Aufschrift "Krefeld ist Schwarz-Gelb" entrollt. Daraufhin war eine Gruppe KFC-Fans auf die mutmaßlichen Pinguine-Anhänger losgestürmt und hatte die Fäuste fliegen lassen. Zum Glück hatte die Polizei die Gruppierungen schnell wieder getrennt.

(RP)
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