Krefeld Hundekot auf Spielplatz - 1022 Euro Strafe

Krefeld · Der Canisiusplatz ist nur ein Beispiel für Kinderspielplätze, die mit nicht beseitigten Hundehaufen verschmutzt sind. Hundehaltern drohen drastische Strafen: Bis zu 1022 Euro können fällig werden. Der KOD geht Beschwerden gezielt nach.

 Aus Spanien hat Alfred Birmes dieses Foto mitgebracht, das auf drastische Strafen für nicht beseitigte Hundehaufen aufmerksam macht.

Aus Spanien hat Alfred Birmes dieses Foto mitgebracht, das auf drastische Strafen für nicht beseitigte Hundehaufen aufmerksam macht.

Foto: AB

Besucher des Canisiusplatzes ärgern sich immer wieder darüber, dass der Spielplatzbereich mit Hundekot verschmutzt ist. Das Problem: Das leicht erhöht liegende Areal in der Mitte der Anlage ist nicht durch eine Umfriedung abgegrenzt. Gleichzeitig ist der außen um den viereckigen Platz laufende Weg als Spazierweg für - angeleinte - Hunde vorgesehen. Nicht jeder hält sich an das Anleingebot - und der Weg von dort zur Sandkiste des Spielplatzes ist kurz.

Der Bürgerverein Nord-West will sich jetzt für eine Verbesserung der Situation einsetzen. Bereits auf der Jahreshauptversammlung wurde das Thema intensiv diskutiert. Auf dem Canisiusplatz fehle eine Beschilderung, die auf die Anleinpflicht aufmerksam macht, ebenso ein Hundeverbotsschild für den Spielplatz, beklagten die Mitglieder. Gleichzeitig gebe es im Bezirk keine Hunde-Freilaufwiese.

Vorsitzender Alfred Birmes hat jetzt bei einer Urlaubsreise nach Spanien Eindrücke davon mitgenommen, wie man dort mit Hundekot-Sündern umgeht. "Die Strafen in Spanien sind rigoros", berichtet er. 600 Euro kostet dort das Nicht-Beseitigen der Hinterlassenschaften der Vierbeiner. Große Schilder weisen auf das drohende Bußgeld hin. Anscheinend wirkt das: "Ich habe keinen einzigen verschmutzten Spielplatz vorgefunden, die tun was für ihre Kinder", erzählt Birmes.

Überraschenderweise droht Hundebesitzern, die Hundekot auf einem Spielplatz in Krefeld hinterlassen, eine deutlich höhere Strafe. "Hundekotverstöße auf Kinderspielplätzen führen, aufgrund der besonderen Schwere, in der Regel direkt zu einem Ordnungswidrigkeitenverfahren, welches im Einzelfall mit maximal bis zu 1022 Euro geahndet werden kann", erklärt Stadtsprecher Manuel Kölker und weist darauf hin, dass Hunde generell nicht auf Spielplätze mitgenommen werden dürfen. Eine Ausnahme sind Blinden-, Behindertenbegleit-, und Diensthunde.

Generell kostet ein nicht-beseitigter Haufen anderswo im Stadtgebiet 55 Euro. "Es werden Verstöße festgestellt und auch konsequent geahndet", sagt Kölker. Darüber, wie viele Hundekot-Sünder pro Jahr tatsächlich erwischt und mit einem Ordnungsgeld belegt werden, lasse sich "systembedingt" allerdings keine Aussage treffen. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) würde Beschwerden gezielt nachgehen. "Unabhängig davon bestreift der KOD regelmäßig die Kinderspielplätze im gesamten Stadtgebiet", sagt Kölker. Zehneinhalb von zwölf Planstellen beim KOD seien besetzt, die weiteren würden in Kürze neu besetzt, das Auswahlverfahren laufe.

Der Bürgerverein Nord-West hat unterdessen selbst Gespräche mit der Verwaltung geführt. "Dort war man der Meinung, dass Schilder nichts nutzen und eine schärfere Kontrolle besser wäre", sagt Birmes. Der Bürgerverein will, abgesehen von der Hunde-Problematik, auch selber dazu beitragen, den Spielplatz attraktiver zu gestalten. In Absprache mit der Fachverwaltung will der Verein ein zusätzliches Kleinkind-Klettergerüst sponsern. Außerdem soll eine der beiden Schaukeln versuchsweise gegen eine Kleinkindschaukel ausgetauscht werden.

(RP)
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