Krefeld Hundesteuer: Stadt setzt auf neue Ehrlichkeit

Krefeld · Die Stadtverwaltung setzt auf ein ungewöhnliches Instrument, um für mehr Steuergerechtigkeit zu sorgen: Erstmals in der Geschichte der Stadt schickt sie 80.000 Erinnerungsschreiben zur Hundesteuer.

 Was das Thema Hundesteuer angeht, baut die Stadt auf die Einsicht der Bürger.

Was das Thema Hundesteuer angeht, baut die Stadt auf die Einsicht der Bürger.

Foto: Bastian Königs

Knapp 11.200 Hunde sind in Krefeld angemeldet, spülen 990.000 Euro Hundesteuer in den Haushalt. Die Zahl der tatsächlich in der Stadt lebenden Hunde schätzt Kämmerer Ulrich Cyprian auf 13.000 bis 14.000 Hunde. Nach Angaben der Gemeindeprüfungsanstalt sind 20 bis 30 Prozent der Hunde in deutschen Kommunen nicht angemeldet. "Wir bauen auf die Einsicht der Bürger", sagt Cyprian.

"Wer einen Hund hält, ist steuerpflichtig." Das Erinnerungsschreiben wird der Benachrichtigung über die Grundsteuerabgaben beigefügt und am Montag an alle Hauseigentümer in Krefeld verschickt. "So ist der Kostenaufwand nahezu gleich Null", erklärt der Kämmerer. Allerdings werden so die Mieter nicht erreicht. Der Kämmerer erklärt: "Wir werden die Infoblätter auch bei den Bezirksverwaltungsstellen auslegen." Auf der Rückseite findet sich ein Anmeldeformular.

Andere Städte, beispielsweise Mönchengladbach, hatten Fremdfirmen mit flächendeckenden Kontrollen beschäftigt. Cyprian sieht darin kein Modell für Krefeld: "Die Mehrzahl der Hundehalter ist ehrlich. Und beispielsweise in Bochum wurden die Mehreinnahmen von den Kosten der Kontrollen aufgezehrt."

Krefelds Kämmerer erhofft sich mindestens 60.000 Euro zusätzliche Einnahmen durch das Erinnerungsschreiben.

(RP/rl)
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