Krefeld Hupperts erster richtiger Löwe

Krefeld · Fotograf Günter Huppert stellt noch bis Mai in der Scheune des Krefelder Zoos aus. Die Bilder des Fischelner Tierarztes zeigen Einblicke in das wilde Leben im südlichen Afrika.

Das wilde Afrika
6 Bilder

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Seine liebsten Fotomodelle haben keine Idealmaße. Sie sind keine klassischen Schönheiten, haben manchmal Dreck im Gesicht und viele sogar Vollkörperbehaarung. Erdmännchen, Nilpferde, Löwen, aber auch Gänse oder Wasserbüffel landeten schon vor der Linse des Krefelder Fotografen Günter Huppert. Derzeit sind 40 seiner Fotos in der Zooscheune zu sehen.

"Mein südliches Afrika" heißt die Ausstellung, die gleichzeitig auch eine Premiere ist. "Ohne meine Frauen hätte es diese Ausstellung nie gegeben", sagt Huppert und schmunzelt. Seine Frau Kristin lacht. "Dich zu überzeugen war harte Arbeit." Gemeinsam mit ihrer Tochter hatte sie den ambitionierten Hobby-Fotografen überredet, den Schritt in die Öffentlichkeit zu wagen. Als die Eröffnung der Erdmännchen-Anlage im Krefelder Zoo näher rückte und Huppert an seine zahlreichen Bilder der quirligen Mangusten dachte, war auch der 57-Jährige von einer Ausstellung überzeugt. "Ich zeige in der Zooscheune nach Absprache mit dem Zoo aber nicht nur Erdmännchen, sondern Tier- und Landschaftsbilder aus Südafrika und Namibia, die ich bei unseren Reisen gemacht habe."

Seine Liebe zu Tieren hat Günter Huppert zum Beruf gemacht, als Tierarzt mit eigener Praxis in Fischeln. Im Studium lernte er seine Frau kennen, die als weitere Tierärztin zum Praxis-Team gehört. Ohne Tiere geht es auch in den Ferien nicht. Bevorzugt reist Familie Huppert nach Afrika, erkundet die Landschaft mit dem Leihwagen, immer auf der Suche nach tierischen Begegnungen und beeindruckenden Naturschauspielen. Seit seiner Jugend ist Günter Huppert begeisterter Fotograf und fast nie ohne Kamera anzutreffen. Bis zu einem schweren Unfall war er in den 1980er Jahren viel mit dem Motorrad unterwegs, bereiste oft monatelang mit Zelt und Schlafsack im Gepäck nicht nur Europa, sondern auch Länder wie die Türkei, Ägypten oder Israel. "Damals hatte ich noch analoge Spiegelreflexkameras dabei. Heute bin ich digital unterwegs", sagt Huppert.

All Inclusive-Reisen sind bis heute nicht sein Ding, auch wenn er seit dem Unfall nicht mehr auf dem Motorrad sitzt und inzwischen auch ein Bett dem Schlafsack vorzieht. "Wir sind alle Drei große Afrika-Fans", sagt Huppert und denkt an all die schönen Momente, die er auf seinen Reisen schon erlebt hat. Negative Erfahrungen gab es bisher nicht - noch nicht einmal einen platten Reifen. "Und das bei gut 12.000 Kilometer, die wir in all der Zeit schon über afrikanische Buckelpisten gefahren sind."

Nicht immer ungefährlich dagegen waren die Begegnungen mit den Wildtieren. So landete die Familie einmal bei einer geführten Tour im Geländewagen mitten in einer Elefantenherde. Da auch Jungtiere zur Herde gehörten, versuchte die Leitkuh, die Eindringlinge zu vertreiben. "Sie ist direkt auf mich zugekommen. Ich sollte zwar ruhig sitzenbleiben, hatte aber zu viel Angst und bin aufgestanden", erinnert sich Kristin Huppert. Und ihr Mann ergänzt: "Wir konnten schließlich auch nicht weg, da die Elefanten unseren Wagen umstellt hatten. Das war schon gefährlich. So gefährlich, dass ich sogar meine Kamera vergessen habe."

Trotz aller Aufregung wird Ehepaar Huppert schon bald wieder auf Reisen sein. Im Mai geht es erneut nach Namibia. Diesmal wird das Augenmerk des Fotografen aber ausnahmsweise nicht auf die Tiere gerichtet sein. "Uns interessieren die dort lebenden Naturvölker. Drei dieser Völker gibt es in Namibia, die wir besuchen wollen", erklärt Huppert. Ganz ohne Tiere geht es aber auch diesmal nicht. Kristin Huppert: "Wir hoffen, dort freilebende Wüstenelefanten sehen zu können." Und Fotos wird es von einer solchen Begegnung dann sicher auch geben.

Die Ausstellung "Mein südliches Afrika" in der Scheune des Krefelder Zoos (am Regenwaldhaus) geht noch bis zum 7. Mai. Am 2. April gibt's außerdem um 19 Uhr einen Diavortrag. Der Eintritt ist frei. Informationen im Internet unter www.zookrefeld.de

(RP)
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