Krefeld Hurra, die Erdmännchen kommen!

Krefeld · Ende 2015 sollen die ersten Erdmännchen ihr Gehege im Krefelder Zoo beziehen. Gestern starteten die Zoofreunde Krefeld ihren Spenden-Marathon. Über 30 000 Euro haben sie schon zusammen.

 Die Krefelder Zoofreunde starten eine große Sammelaktion für den Bau des Erdmännchen-Geheges, vorne: Christa Lüfkens.

Die Krefelder Zoofreunde starten eine große Sammelaktion für den Bau des Erdmännchen-Geheges, vorne: Christa Lüfkens.

Foto: Thomas Lammertz

Der Startschuss ist gefallen. Ab sofort sammeln die Zoofreunde Krefeld unter dem Motto "Eine Burg für die Erdmännchen " Spenden für die geplante Erdmännchen-Anlage im Krefelder Zoo. Ende 2015 sollen die ersten Tiere ihr neues Zuhause erkunden können. Doch noch fehlt das notwendige Kleingeld.

Zwischen 50 und 150 000 Euro zahlen Zoos erfahrungsgemäß für ein Erdmännchen-Gehege. "Die Anlage an sich ist gar nicht so teuer. Aber da die Tiere normalerweise in der heißen Savanne des südlichen Afrikas leben, brauchen sie beheizte Höhlen. Und natürlich muss man an einen Grabschutz denken, sonst findet man die eifrigen Buddler im ganzen Zoo wieder", erklärt Zoodirektor Wolfgang Dreßen. Das alles mache die Sache natürlich teurer.

Da Erdmännchen jedoch Sympathie-Träger sind, gibt es bereits die ersten Groß-Spenden. Mit stolzen 25 000 Euro unterstützt die Sparkasse Krefeld das Projekt. Und es sollen in den nächsten Jahren weitere Zuschüsse in ähnlicher Größenordnung folgen. "Es macht einfach Spaß, das Erdmännchen-Projekt zu fördern. Überall sind die Menschen begeistert, wenn man davon erzählt. Die Sparkasse möchte gerne ihren Beitrag leisten, damit ein schönes Gehege entstehen kann", sagt Harald Schulze, Leiter des Vorstandssekretariats der Sparkasse.

Ein Herz für die possierlichen Mangusten hat auch Gudrun Vogt-Ritterskamp, die als erste ihren Namen auf die neue Spendentafel am Großtierhaus kleben durfte. Mit 5000 Euro unterstützt die Tierfreundin den Bau der Anlage. Sport Borgmann wiederum spendet die Überschüsse aus den Zoolympics dieses Jahr in Höhe von 1557 Euro. Auch im nächsten Jahr soll der Ertrag aus dieser Veranstaltung in das Zoo-Projekt fließen.

"Wir werden wieder alles in Bewegung setzen, um an Spenden zu kommen", verspricht Friedrich Berlemann. Man glaubt es dem Vorsitzenden der Zoofreunde sofort, kam doch die Idee für eine solche Anlage von dem Förderverein. Bevor es jedoch richtig losgeht, wird erst einmal die Nashorn-Anlage in Richtung Schneeleoparden erweitert. Am Rande der Afrika-Wiese, die ebenfalls in absehbarer Zeit umgestaltet wird, soll dann in Nachbarschaft zum Großtierhaus die Erdmännchen-Anlage entstehen. "Wie es genau aussehen wird, wissen wir selbst noch nicht, da die Gestaltung ja auch eine Frage des Geldes ist und wir erst abwarten müssen, wie viel wir tatsächlich zur Verfügung haben", erklärt Zoodirektor Dreßen.

Ist das Gehege fertig, wird am Anfang ein Zucht-Paar der putzigen Tierchen einziehen. Innerhalb eines Jahres dürfte sich die Zahl aber locker verdoppelt haben, da Erdmännchen sehr fortpflanzungsfreudige Tiere sind. Allerdings bekommt nur das Alpha-Paar Nachwuchs, wie Wolfgang Dreßen betonte. Er hat einen Traum: "Vielleicht können wir die Erdmännchen sogar noch mit einer anderen Tierart vergesellschaften ähnlich wie bei den Pinguinen. In Frage käme beispielsweise eine kleine Antilopenart wie die Ducker oder Vögel wie die Kori-Trappen." Auch das wird letztendlich eine Frage des Geldes sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort