Krefeld Idee: Ein neuer Dorfplatz mitten in Fischeln

Krefeld · Rund um den Zunftbaum soll ein neuer Treffpunkt im Herzen von Fischeln entstehen. Bürgerverein und Werbering haben jetzt Pläne vorgestellt, wie man die Kölner Straße zur verkehrsberuhigten Zone machen könnte.

Es ist die Vision von einem verkehrsberuhigten Dorfplatz im Herzen von Fischeln: Werbering und Bürgerverein Fischeln haben jetzt Pläne vorgestellt, mit denen sie eine Umgestaltung des Areals rund um den Zunftbaum an der Kreuzung Kölner Straße Ecke Anrather Straße ins Gespräch bringen wollen.

Die Idee: Der Abschnitt zwischen dem Clemensmarkt und dem neuen Café Max & Moritz soll so gestaltet werden, dass Verkehrsteilnehmer sich gleichberechtigt begegnen. "Shared Space" (gemeinsam genutzter Raum) nennt sich das Konzept, das in Städten wie Neuss (Innenstadt) und Duisburg (Platz an der Oper) bereits erfolgreich umgesetzt wurde, wie Robert Reichling, Vorsitzender des Werberings, berichtet. "Das wäre sozusagen die 'kleine Ostwalllösung' für Fischeln", veranschaulicht Reichling. Auch dort, an der neuen innerstädtischen Haltestelle, werden sich Autofahrer und Fußgänger ohne Absperrungen begegnen, gegenseitige Rücksichtnahme ist Pflicht.

"Fischeln ist bis jetzt ein Straßendorf ohne zentralen Platz", erklärt Reichling. Ein bisschen neidisch schauten die Fischelner auf andere Stadtteile wie Hüls, Uerdingen und Linn, wo die Bürger sich im Zentrum treffen können. "Wir haben zwar den Marienplatz und den Clemensplatz, beide liegen aber zu weit vom Geschäftszentrum entfernt, um diese Rolle übernehmen zu können."

"Für Fischeln wäre es ein großer Gewinn, wenn um den vom Bürgerverein 1997 gestifteten Zunftbaum ein Platzcharakter in einer verkehrsberuhigten Zone entstehen würde, in dessen Umfeld man sich gerne aufhält, einkauft und sich in einem der umliegenden Cafés zum Klönen trifft", meint Reiner Schütt, Vorsitzender des Bürgervereins Fischeln. Reichling erklärt, dass die Idee zum einen im Zusammenhang mit den bevorstehenden Sanierungsarbeiten auf der Kölner Straße steht. "Wenn man ohnehin umbaut und die Haltestelle modernisiert, also viel Geld in die Hand nimmt, dann würde es sich doch anbieten, die Idee Zunftbaumplatz direkt kostengünstig mit umzusetzen." Die Machbarkeit müsse von der Verwaltung geprüft werde, erste informelle Gespräche hätten keine grundsätzlichen Bedenken seitens der Verwaltung ergeben.

Zum anderen sei die Idee aber auch logische Konsequenz der Entwicklung, die die Kölner Straße in den letzten Jahren - auch auf Betreiben des Bürgervereins und Werberings - genommen habe: Tempo 30, Endwidmung als Bundesstraße, weniger Lkw-Verkehr. "Es haben sich attraktive Geschäfte angesiedelt, das neue Café wird sehr gut angenommen, ein neues Eiscafé wird bald eröffnen", zählt Reichling auf. "Die Kölner Straße entwickelt sich mehr und mehr zur Lebenszone." Im Bereich um den Zunftbaumplatz solle zukünftig möglichst auf Ampeln verzichtet werden. "Der Verkehr soll langsam, mit Tempo 10 oder 20, aber kontinuierlich, ohne Stopp an einer Ampel, fließen. Fußgänger sollen flanieren und die Straße queren können, vielleicht könnte man den verkehrsberuhigten Bereich farbig absetzen."

Gut in dieses Bild passen würde eine Idee, die die Fischelner SPD ins Spiel gebracht hat. Der Vorschlag: die Straßenbahn-Haltestellen Clemensstraße und Fischeln Rathaus sollen auf Höhe der Sparkasse zusammengelegt werden. Mit Blick auf diese Entwicklungen sei es nur die logische Konsequenz, so Reichling, das Thema Dorfplatz im Herzen von Fischeln ins Gespräch zu bringen.

Bürgerverein und Werbering wollen jetzt anbieten, ihre Idee vom Dorfplatz Fischeln in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 17. März vorzutragen.

(RP)
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