Krefeld Ideen für Uerdingen: Zweite Parkebene am Röttgen

Krefeld · Die Interessengemeinschaft Rheinstadt Uerdingen, der Bürgerverein Uerdingen am Rhein und der Uerdinger Kaufmannsbund haben den Zwischenbericht der Verwaltung zum Integrierten Handlungskonzept zum Anlass genommen, eine Zusammenarbeit zur Entwicklung gemeinsamer Positionen zur Weiterentwicklung und zur Attraktivitätsteigerung von Uerdingen zu verabreden. Zu diesem Zweck wurde ein Positionspapier erarbeitet, das am Mittwoch gegenüber Vertretern der Uerdinger Politik vorgestellt und diskutiert wurde.

 Der Platz am Röttgen soll nach Ansicht der drei Uerdinger Vereinigungen durch eine zweite Parkebene auch Autos vom historischen Marktplatz aufnehmen.

Der Platz am Röttgen soll nach Ansicht der drei Uerdinger Vereinigungen durch eine zweite Parkebene auch Autos vom historischen Marktplatz aufnehmen.

Foto: Thomas Lammertz

Der mittwochs und samstags stattfindende Wochenmarkt soll nach Auffassung der drei Vereinigungen vom Röttgen auf den historischen Marktplatz verlegt werden: "Überprüfungen haben ergeben, dass die Fläche des historischen Markts ausreicht, alle bisherigen Marktstände aufzunehmen. Im Bedarfsfall können Flächen der Oberstraße mit genutzt werden. Die Verlegung des Wochenmarktes auf den historischen Markt ist für die Marktbeschicker auch deswegen vorteilhaft, weil der Wochenmarkt hierdurch an Attraktivität wesentlich gewinnen wird. Dies wird zu einer Umsatzsteigerung, nicht nur für die Marktbeschicker, sondern auch für alle Einzelhändler rund um den historischen Marktplatz führen", heißt es in dem Positionspapier. Hinzu komme, dass an Markttagen die Erreichbarkeit des Wochenmarktes wesentlich verbessert würde, da an diesen Tagen die Parkraumfläche am Röttgen zur Verfügung steht. Es wird vorgeschlagen, die Verlegung des Wochenmarkts auf den historischen Markt kurzfristig umzusetzen. Parallel hierzu sollte die Errichtung einer zusätzlichen Parkebene am Röttgen vorbereitet und umgesetzt werden, um so den historischen Markt autofrei gestalten zu können.

Der in der Vergangenheit geäußerten Vorstellung, unter dem historischen Markt eine Tiefgarage zu errichten, kann laut Positionspapier "auf keinen Fall gefolgt werden. Es werden erhebliche Nachteile für das Erscheinungsbild des Markts gesehen". Das historische Erscheinungsbild des Markts müsse erhalten bleiben. Das jetzige "eher trostlose Erscheinungsbild des Markts" Am Röttgen stehe nicht für eine Identität Uerdingens. Interessengemeinschaft, Kaufmannsbund und Bürgerverein schlagen deswegen vor, städtebauliche Untersuchungen vornehmen zu lassen mit neuen Lösungsansätzen für die Bereiche Am Röttgen und Wehrstraße einschließlich einer integrierten Parkraumlösung. Mit diesem Vorschlag wird der im Jahr 1996 vonseiten der Stadt Krefeld ausgeschriebene Ideenwettbewerb erneut aufgegriffen, der seinerzeit eine gestalterische Optimierung des Röttgen zum Ziel hatte.

 Der historische Marktplatz soll autofrei werden. Dort sei laut Positionspapier auch ausreichend Platz für den Wochenmarkt, für den im Bedarfsfall auch Teile der Oberstraße genutzt werden könnten.

Der historische Marktplatz soll autofrei werden. Dort sei laut Positionspapier auch ausreichend Platz für den Wochenmarkt, für den im Bedarfsfall auch Teile der Oberstraße genutzt werden könnten.

Foto: Lammertz Thomas

Der bis heute erhaltene mittelalterliche Charakter des Bereichs um die Kirche St. Peter soll durch städtebauliche Maßnahmen stärker hervorgehoben und betont werden.

Weiter wird in dem Positionspapier vorgeschlagen, die Alte Krefelder Straße von der Kurfürstenstraße bis zum Rheintor unter Einbeziehung der Casinogasse bis zum Casino durch eine veränderte Straßengestaltung attraktiver zu gestalten. Durch die Verwirklichung eines "Shared Space-Konzeptes", in dessen Rahmen auf die Trennung von Bürgersteigen und Fahrbahn verzichtet würde, könnte der öffentliche Straßenraum wesentlich lebenswerter gestaltet werden. So könne auch erreicht werden, dass die Verbindung von der Uerdinger Innenstadt bis zum Rhein deutlicher erkennbar wird.

Der im integrierten Handlungskonzept enthaltene Vorschlag, die bisher als Fußgängerzone ausgewiesene Oberstraße für den Pkw-Verkehr zu öffnen, wird ausdrücklich durch die Uerdinger Interessenvereinigungen unterstützt. Es wird vorgeschlagen, die Oberstraße vom Obertor bis Krämergasse stadteinwärts als Einbahnstraße auszuweisen. Analog zur Alten Krefelder Straße könne die Oberstraße ebenfalls als "Shared-Space"-Bereich ausgewiesen werden. Der Bereich von der Krämergasse bis zum historischen Markt soll als Fußgängerzone ausgewiesen werden.

Zur Verbesserung der Parkraumsituation schlagen die drei Vereinigungen vor, den Parkplatz Am Röttgen um eine weitere Parkebene zu erweitern, so dass insgesamt zwei Parkebenen zur Verfügung stünden: "Diese Maßnahme ist eine zwingende Voraussetzung, um den historischen Markt autofrei halten zu können." Darüber hinaus wird vorgeschlagen, die an der Oberen Mühlengasse hinter dem St. Josefshospital gelegenen Freiflächen dazu zu nutzen, ein Parkhaus mit mehreren Ebenen zu errichten. Die Zufahrt könnte über die Turmstraße organisiert werden. Die Erreichbarkeit des Krankenhauses würde so erheblich verbessert. "Erste Orientierungsgespräche mit Parkhausbetreibern haben ergeben, dass die vorgeschlagene Parkraumkonzeption (Röttgen und Obere Mühlengasse) für Investoren interessant sein könnte", heißt es in dem Positionspapier. Die Vorstände von Kaufmannsbund, Bürgerverein und Interessengemeinschaft bitten die Uerdinger Bezirksvertretung nachdrücklich darum, zu einer möglichst kurzfristigen Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen und Ideen mit beizutragen. Bei dem Treffen am Mittwoch wurden vor allem die Umsetzungsmöglichkeiten der vorgeschlagenen Maßnahmen diskutiert und eine weitere Zusammenarbeit mit der Politik verabredet.

(RP)
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