Krefeld IHK-Appell für gemeinsames Gewerbegebiet mit Meerbusch

Krefeld · Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz wirbt in einem Schreiben an die Politik für stadtübergreifende Projekt.

 IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz

IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz

Foto: Ilg

Ein gemeinsames Treffen politischer Vertreter aus Meerbusch und Krefeld hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf den Plan gerufen. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz ist besorgt, dass das seit Jahren im Raum stehende interkommunale Gewerbegebiet für Krefeld und Meerbusch nicht verwirklicht wird. Er wendet sich jetzt in einem Schreiben an die Meerbuscher Ratsfraktionen und Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und fordert eindringlich, "bei den Beratungen über das weitere Vorgehen die besondere Bedeutung dieses Standortes für die Wirtschaft am Niederrhein und in Meerbusch nicht außer Acht zu lassen".

Am Mittwoch hatten sich Vertreter aller Ratsfraktionen der beiden Städte sowie Vertreter aus den Verwaltungen getroffen, um über ein interkommunales Gewerbegebiet für Krefeld und Meerbusch zu sprechen - für das mit der Festsetzung des Regionalplans nun der Weg frei wäre. Über Inhalte des Gesprächs haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart, doch da bereits bei der grundsätzlichen Abstimmung für oder gegen ein gemeinschaftliches Groß-Gewerbegebiet der Meerbuscher Rat nur eine hauchdünne Pro-Mehrheit fand (in geheimer Abstimmung mit einer Stimme Mehrheit), ist die Sorge groß, dass die Stimmung inzwischen ganz gekippt ist.

Die Fraktionen verwiesen darauf, das Thema zunächst intern diskutieren zu wollen, bevor sie sich äußern. CDU-Fraktionsvorsitzender Werner Damblon erklärte jedoch: "Ich kann bestätigen, dass wir in einer ganz entscheidenden Phase sind, was das Projekt ,interkommunales Gewerbegebiet' angeht. Es ist aber noch keinerlei endgültige Entscheidung gefallen, und es ist auch noch nicht absehbar, wie die aussehen wird."

Benedikt Winzen, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Krefelder Rat, betonte, dass nun zeitnah Fakten geschaffen werden müssen: "Auch wenn der Rat der Stadt Meerbusch seine Zustimmung revidieren sollte, so hätten wir für Krefeld zumindest die notwendige Klarheit, um eine alternative Planung vorantreiben zu können", erläutert der SPD-Fraktionsvorsitzende. "Denn wir müssen den steigenden Bedarf an Gewerbeflächen in Krefeld decken."

Steinmetz erklärte indes, dass das Gewerbegebiet an der A 44 "von Beginn an gemeinsam von Krefeld und Meerbusch auf den Weg gebracht" worden sei. Während auf Meerbuscher Seite 15 Hektar auch im Alleingang entwickelt werden könnten, benötige Krefeld eine Regionalplanänderung, um weitere Flächen zu erschließen. "Nachdem wir gemeinsam acht Jahre lang im Regionalrat für das interkommunale Gewerbegebiet gekämpft haben, sollte diese Gelegenheit nunmehr nicht vergeben werden", so der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Spätestens bis zur nächsten Meerbuscher Ratssitzung am 12. Juni werden sich die dortigen Fraktionen abschließend positionieren müssen.

(RP)
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