Sperrung des Kaarster Kreuzes IHK warnt vor Folgen für Krefeld

Krefeld · Zwei Jahre können Krefelder die wichtige Autobahnverbindung von der A 57 auf die A 52 im Kreuz Kaarst nicht nutzen. IHK und Gewerkschaften bitten nun dringend um abermalige Prüfung.

Die zweijährige Sperrung der wichtigsten Verbindungsroute von Krefeld nach Düsseldorf wird viele Berufspendler stark beeinträchtigen. Die Abfahrt von der A 57 auf die A 52 nach Düsseldorf ist ab 13. Dezember 2013 bis Ende 2015 gesperrt.

Laut Statistischem Landesamt arbeiten nach aktuellen Zahlen 7300 Arbeitnehmer aus Krefeld in Düsseldorf; neben Zug- und Straßenbahn-Pendlern gibt es viele Auto-Pendler, die das Kreuz Kaarst nutzen. Bernd Neffgen, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Mittlerer Niederrhein, fordert den Landesbetrieb Straßenbau auf, eine kürzere Bauzeit oder andere Lösungen noch einmal zu prüfen. "Wir sind alle sehr überrascht, dass die Maßnahme zwei Jahre dauert. Ich hätte mir gewünscht, dass wir das früher erfahren hätten." Ralf Köpke, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Krefeld, sagt: "Die zweijährige Sperrung ist für viele Arbeitnehmer ein Supergau." Beide zweifeln allerdings nicht an, dass der A 57-Ausbau nötig und die Zeit der Sperrung realistisch ist.

Der Landesbetrieb Straßen NRW empfiehlt Krefelder Autofahrern, den Umweg über die A 44 nach Düsseldorf zu nehmen. Die Länge der Strecke ist nahezu identisch: Wer bisher von der Abfahrt Krefeld-Zentrum bis zur Ausfahrt "Rheinufertunnel" am Düsseldorfer Landtag fährt, der benötigt für diese 24 Kilometer bei normaler Verkehrslage 17 Minuten. Der A44-Umweg ist zwar zwei Kilometer kürzer, aber auch vier Minuten länger. Weil wegen des dichteren Verkehrs und mehr Innenstadtwegen in Düsseldorf mehr Ampelphasen zu überbrücken sind, muss mit erheblich längeren Fahrzeiten gerechnet werden. Schwieriger wird es noch, von Krefeld in die linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteile zu gelangen. Viele werden Schleichwege über Meerbusch wählen — auch dort drohen Staus. Bernd Neffgen sagt: "Wenn alles auf die A 44 gelenkt werden soll, muss man davon ausgehen, dass diese Strecke insbesondere zu den Stoßzeiten überlastet ist. Dass dann versucht wird, andere Wege zu nutzen, um den Stau zu umfahren, ist natürlich grundsätzlich möglich." Er warnt auch davor, dass die Krefelder Unternehmen wirtschaftlichen Schaden hätten: "Die Erreichbarkeit der Unternehmen ist nicht mehr wie gehabt gewährleistet. Das sind neue Voraussetzungen, die die Lieferkette negativ beeinflussen werden."

(RP)
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