Krefeld Im Prinzencarrée entsteht neues Stadtquartier mit 163 Wohnungen

Krefeld · Die Arbeiten haben begonnen: Ein Unternehmen aus Troisdorf hat die gemauerte Einfriedung entlang der St.-Anton-Straße entfernt. Mit drei Baggern ist es dabei, erste Baugruben auszuheben.

 Ein Bauunternehmen aus Troisdorf hat mit drei Baggern die Arbeiten auf der 10.250 Quadratmeter großen Fläche im Prinzencarrée begonnen, die Mauer entlang der St.-Anton-Straße abgerissen und erste Baugruben ausgehoben.

Ein Bauunternehmen aus Troisdorf hat mit drei Baggern die Arbeiten auf der 10.250 Quadratmeter großen Fläche im Prinzencarrée begonnen, die Mauer entlang der St.-Anton-Straße abgerissen und erste Baugruben ausgehoben.

Foto: Thomas Lammertz

Die Mauer an der St.-Anton-Straße ist weg: 18 Jahre nach dem Wegzug der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) vom Standort Prinzencarrée zwischen Preußenring und Prinz-Ferdinand-Straße haben Bagger im Auftrag des Bauherrn aus Waldbröl auf dem 10.250 Quadratmeter großen Grundstück begonnen, Baugruben auszuheben. Auf dem Innenstadt-Areal am Stadtgarten sollen einmal 163 Wohnungen in zwei großen mehrgeschossigen Komplexen entstehen. Das Stellplatzproblem soll eine Tiefgarage mit 168 Parkplätzen lösen.

"Für das Grundstück wurde am 12. Oktober des vergangenen Jahres eine Teil-Baugenehmigung für die Errichtung einer Tiefgarage und eines Wohngebäudes (Baukörper entlang St.-Anton-Straße und Prinz-Ferdinand-Straße) erteilt. Noch ausstehend ist die Baugenehmigung für die Errichtung eines weiteren Mehrfamilienhauses am Preußenring zwischen den Gebäuden mit den Hausnummern 19 und 33", informierte Stadtsprecher Dirk Senger auf Anfrage unserer Redaktion. Für den jetzt erfolgten Abriss der gemauerten Einfriedung an der St.-Anton-Straße durch ein Fachunternehmen aus Troisdorf sei keine Genehmigung notwendig gewesen, berichtete Senger.

 Die Bauordnung der Krefelder Stadtverwaltung hat den Abriss der Gebäude Preußenring 31 und 21 genehmigt.

Die Bauordnung der Krefelder Stadtverwaltung hat den Abriss der Gebäude Preußenring 31 und 21 genehmigt.

Foto: Lammertz Thomas

Um das komplette citynahe Quartier für rund 500 Neu-Bewohner entwickeln zu können, sei noch der Abriss einiger Gebäude vonnöten. Dafür gebe es einen genehmigten Antrag für den Abbruch der Gebäude am Preußenring mit den Hausnummern 21 und 31, erklärte der Stadtsprecher. Verschwinden sollen die seit langer Zeit leerstehenden Wohngebäude sowie die ehemalige Autowerkstatt im Westen des Geländes bis zum denkmalgeschützten Gebäude Nummer 41, der früheren RWE-Verwaltung. Heute ist dort das Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein-Krefeld-Viersen-Neuss (BZNR) untergebracht.

Ein Bebauungsplan sei für das geschätzt mehr als 20 Millionen Euro teure Bauvorhaben weder vorhanden noch nötig, so Senger. "Das Vorhabengrundstück liegt nicht im Geltungsbereich eines rechtskräftigen B-Planes. Die planungsrechtliche Zulässigkeit richtete sich nach Paragraf 34 Baugesetzbuch." Der sagt in etwa aus, dass der Bauherr aus Waldbröl so bauen darf, wie es die Umgebung vorgibt. Für die Fläche hat es über die Jahre der Brache immer wieder Planungen und Ideen gegeben. Zuletzt war der Bau eines Seniorenheims am Pflegebedarfsplan gescheitert.

Die Geschichte des Quartiers beginnt 1850 mit der Eröffnung der Maschinenfabrik & Eisengießerei der Gebrüder Wansleben. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb zu 70 Prozent zerstört. Friedrich Wilhelm Gerber gründete 1963 zusammen mit der Firma Kleinewefers die Firma "Gerber & Co.", die Konstruktion und Vertrieb von Maschinen aller Art betrieb. Aus dieser Zeit rührten auch die Altlasten her, die mittlerweile entfernt worden sind. Rund 7000 Kubikmeter Erdreich kamen auf die Deponie. Die Kosten dafür sollen 250.000 Euro betragen haben.

(sti)
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