Krefeld In Krefeld verlassen mehr Jugendliche ohne Abschluss die Schule als in NRW

Krefeld · Krefeld liegt bei den Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss über dem Landesdurchschnitt. Förderangebote greifen in der Stadt aber besonders gut.

Auf den ersten Blick wird das Vorurteil bestätigt, dass der Anteil bildungsferner Schichten in Krefeld groß ist. Bei genauerer Betrachtung sind jedoch auch die überdurchschnittlichen und erfolgreichen Bemühungen zu erkennen, daran etwas zu ändern. Mit 7,1 Prozent ist der Anteil der Jungen und Mädchen, die ihre Schullaufbahn noch nicht einmal mit einem Hauptschulabschluss beenden, in Krefeld deutlich höher als im Landesdurchschnitt mit 5,3 Prozent. 194 Jugendliche darunter 115 Jungen sind in der aktuellen Statistik des Landesamtes für Datenverarbeitung für das vergangene Jahr aufgeführt. Im Vergleichsjahr 2015 waren es noch 208 (davon 130 Jungen). Das waren 7,5 Prozent aller 2767 von allgemeinbildenden Schulen abgegangenen Jugendlichen.

Ohne Hauptschul- oder einen höherwertigen Abschluss heißt aber nicht komplett ohne Abschluss. Es gibt darüber hinaus nämlich zwei sonderpädagogische Abschlüsse im Förderschwerpunkt Lernen und im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung.

Offenbar sind die Bemühungen, lernbehinderten Jugendlichen in Krefeld eine entsprechende Förderung zukommen zu lassen, gut gediehen. Die Zahl stieg im Vergleich von 2015 zum vergangenen Jahr um 11,9 Prozent. Dadurch sank die Zahl derer, die tatsächlich ganz ohne Schulabschluss dastehen in Krefeld um 23, 4 Prozent von 107 auf 82 Jugendliche. Fürs gesamte Bundesland hingegen ist der Trend gegenläufig. Die Zahl der Betroffenen komplett ohne Schulabschluss legte im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent zu.

Im Sommer 2016 gingen in Nordrhein Westfalen 10.805 Schüler ohne Hauptschulabschluss von einer allgemeinbildenden Schule ab. Wie die amtliche Statistikstelle mitteilt, waren das 2,3 Prozent weniger als 2015 (damals: 11.054). Der Anteil der Schüler ohne Hauptschulabschluss an allen Schulabgängern lag 2016 wie auch im Vorjahr bei 5,3 Prozent. 6,3 Prozent der männlichen und 4,3 Prozent der weiblichen Abgänger verließen im Sommer 2016 ohne Hauptschulabschluss die Schule.

Mehr als die Hälfte (6318) der 10.805 Abgänger ohne Hauptschulabschluss erreichte 2016 einen Abschluss im Rahmen sonderpädagogischer Förderung; dort kann je nach Förderschwerpunkt kein Hauptschulabschluss erworben werden. 2078 dieser Jugendlichen erzielten hier einen Abschluss im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung" und 4240 im Förderschwerpunkt "Lernen".

Im Sommer des vergangenen Jahres verließen 4487 junge Menschen die Schule ohne jeglichen Abschluss; das waren 2,2 Prozent (2015: 2,1 Prozent) aller Schulabgänger. In Krefeld waren es drei Prozent.

(sti)
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