"Wahnsinnsbatzen" Investitionspaket: 20.000.000-Euro für Krefeld

Krefeld · Mit neuem Geld aus dem Kommunalen Investitionsfördergesetz kann die Stadt viele Projekte angehen – darunter das erste große Teilstück der Promenade. Vor allem die Stadtteile profiteren.

 „Das ist Krefelds größtes Investitionsprogramm seit Jahren“ Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD).

„Das ist Krefelds größtes Investitionsprogramm seit Jahren“ Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD).

Foto: SPD

Mit neuem Geld aus dem Kommunalen Investitionsfördergesetz kann die Stadt viele Projekte angehen — darunter das erste große Teilstück der Promenade. Vor allem die Stadtteile profiteren.

Es ist das größte Investitionspaket in ein Bündel von Einzelmaßnahmen in Krefeld seit Jahren: 19,94 Millionen Euro erhält Krefeld an Bundesmitteln als Folge des Kommunalen Investitionsfördergesetzes. Am Mittwoch haben Stadtchef Frank Meyer (SPD) und seine Dezernenten Martin Linne (Planung) und Ulrich Cyprian (Finanzen) im Rathaus erklärt, für welche Projekte die Stadt das Geld ausgeben will.

 "Wenn der Stadtrat entschieden hat, wird es schnell an die Umsetzung gehen" Planungsdezernent Martin Linne.

"Wenn der Stadtrat entschieden hat, wird es schnell an die Umsetzung gehen" Planungsdezernent Martin Linne.

Foto: Lammertz, Thomas

Es gibt Bedingungen, die der Bund an die Finanzierung knüpft: Die Projekte dürfen noch nicht gestartet sein und müssen bis Ende 2018 umgesetzt, 2019 gar abgerechnet sein. Dass dieser enge Zeitrahmen die Stadt vor große Herausforderungen stellt, verneinte gestern Kämmerer Ulrich Cyprian nicht. "Einen Wahnsinnsbatzen" nannte er die knapp 20 Millionen Euro.

Das für Krefeld wohl wichtigste Projekt ist der Start des Radwegs Promenade, der von West nach Ost auf einer Hochbahntrasse durch ganz Krefeld führen soll. Im Bereich von Güterstraße bis Trift/Weiden in Oppum soll jetzt das erste längere Promenadenteilstück tatsächlich gebaut werden. 2,5 Millionen Euro werden investiert, unter anderem in einen Brückenneubau über den Dießemer Bruch. Weitere Großprojekte sind etwa die Dachsanierung am Südbahnhof (640.000 Euro), die Aufwertung des Platzes der Wiedervereinigung (450.000 Euro), eine Lärmschutzwand an der Berliner Straße auf einer Länge von 750 Metern (900.000 Euro) sowie die Optimierung von Grüner Welle auf zahlreichen Hauptverkehrsstraßen.

 "Wir haben jahrelang nicht so investiert, wie wir gerne investiert hätten" Kämmerer Ulrich Cyprian.

"Wir haben jahrelang nicht so investiert, wie wir gerne investiert hätten" Kämmerer Ulrich Cyprian.

Foto: T.L.

Am 8. Oktober ging der Bundesbescheid in Krefeld ein. Die Liste, die die Stadtverwaltung über mehrere Wochen erstellt hat, beinhaltet auch viele Projekte für die Stadtteile: Radwege werden erneuert, Straßen mit Lärmschutz versehen, Kitas und Schulen energetisch saniert und die City barrierefrei gestaltet. Auch die vielfach kritisierte Westparkstraße wird erneuert — der Radweg wird auf die Straße verlegt, bisher hinderten Wurzeln die Radfahrer.
Der Bund gibt für alle aufgeführten Maßnahmen 90 Prozent, zehn Prozent muss die Stadt selbst tragen. Insgesamt werden also sogar 22,16 Millionen investiert. "Nach der Zeit des Nothaushalts ist das eine spürbare Veränderung", betonte OB Meyer. Ihm sei es wichtig, dass die Bürger in der ganzen Stadt profitieren, sieben Millionen Euro würden in Straßen, Radwege und Gehwege in den Stadtteilen investiert.

Die Politik muss über die Vorschläge der Verwaltung abstimmen, am 1. Dezember im Finanzausschuss, am 10. Dezember im Rat. "Danach wird es schnell an die Umsetzung gehen", verspricht Planungsdezernent Linne. Für manche der Projekte, etwa die Promenade, gebe es bereits eine Vorplanung, auf die man bauen könne. "Mir war es wichtig, Maßnahmen so zu setzen, dass sie umsetzbar sind." Wichtig ist aus seiner Sicht jetzt auch die Chance, an die Spitze der fahrradfreundlichen Städte zurückzukehren.

Oberbürgermeister Meyer betonte, dass es ihm in den Vorbesprechungen wichtig gewesen sei, dass jede Maßnahme auch tatsächlich förderfähig ist. Dies hätten die Rechnungsprüfer bestätigt. Er wolle nicht in 2019 vor die Presse treten müssen und mitteilen, dass manche Projekte keine Zuschüsse bekommen.

Am Rande teilte Kämmerer Cyprian auch mit, dass auch Projekte städtischer Töchter hätten finanziert werden können. Begehrlichkeiten meldeten, WFG, Rheinhafen, die Krankenhäuser und die SWK an. Die Stadtwerke wollten etwa mit dem Geld die Straßenbahn-Haltestelle an der Friedrichstraße neu bauen. Die Stadt will das Geld aber für eigene Projekte verwenden.

(sep)
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