Krefeld "Jahrhundertspiel" für den TSV Bockum

Krefeld · Am kommenden Mittwoch gastiert Zweitligist Fortuna Düsseldorf mit Trainer Friedhelm Funkel am Prozessionsweg.

 Kuchen zur Hochzeit: Schatzmeister Manfred Bellinghofen und Bockums Vorsitzender Michael Zecha schenkten Friedhelm Funkel nachträglich zur Hochzeit eine Erdbeertorte.

Kuchen zur Hochzeit: Schatzmeister Manfred Bellinghofen und Bockums Vorsitzender Michael Zecha schenkten Friedhelm Funkel nachträglich zur Hochzeit eine Erdbeertorte.

Foto: Oliver Schaulandt

Manchmal ist es ganz praktisch, sich morgens früh aus dem Haus zu bewegen und frische Brötchen beim Bäcker zu holen. Michael Zecha, der Vorsitzende des TSV Bockum, hat es so geschafft, seinem Club ein Fußballspiel zu organisieren. Nicht irgendeins, sondern: "Für uns ist es das Spiel des Jahrhunderts", sagt Zecha. Sein Verein empfängt nämlich am kommenden Mittwoch, 28. Juni, den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Dessen Coach ist bekanntlich die Krefelder Trainerlegende Friedhelm Funkel - und der geht morgens zum gleichen Bäcker wie Zecha.

"Friedhelm zieht seine Mannschaft vor Heimspielen gerne im Mercure-Hotel in Krefeld zusammen. Vor den Spielen ist am Vormittag noch eine kleine Trainingseinheit, und dafür suchte Fortuna eine Spielstätte. In Verbindung mit dem Amt für Freizeit- Sport und Bäder ist Fortuna dann zu uns gekommen und hat gefragt, ob sie unseren Platz nutzen dürfen. Wir haben natürlich sofort zugestimmt", schildert Zecha.

Als Dankeschön kommt nun die Fortuna morgen Abend um 18.30 Uhr zum Prozessionsweg. "Für uns ist das Spiel das erste in der Vorbereitung. Die neuen Trikots werden vorgestellt, unsere Neuzugänge werden fast alle spielen", sagte Funkel, der gestern seine Mannschaft zum Aufgalopp der Vorbereitungsphase für die neue Spielzeit gebeten hatte - frisch gestärkt vom Erdbeerkuchen übrigens, den die Bockumer anlässlich Funkels Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin Anja Stapel vor zwei Wochen nachträglich spendiert hatten.

Normalerweise in der Kreisliga A beheimatet (das sind sechs Spielklassen tiefer als die Fortuna), kicken die Jungs von Trainer André Rogge vor vielleicht 100 Zuschauern, wenn's mal richtig voll ist. Auf rund 1500 Besucher hoffen die Bockumer für morgen, rund 500 Karten zwischen sieben Euro (Vollzahler) und vier Euro (ermäßigt) waren gestern Vormittag im Vorverkauf bereits abgesetzt. Klingt nach dicken Einnahmen, zumal die Fortuna auf eine Antrittsprämie verzichtet. Aber: Die Kosten dürften sich in etwa mit den Einnahmen decken. "Vielleicht bleibt noch ein bisschen was über", sagt Schatzmeister Manfred Bellinghofen.

Für die Bockumer ist es nicht das erste Mal, dass sie ein Spiel gegen ein Top-Team austragen. Allerdings ging es damals auch um etwas, und so stieg die Partie in der ersten Runde des Niederrheinpokal-Wettbewerbs gegen den MSV Duisburg seinerzeit auch in der Grotenburg. Knapp 3800 Zuschauer sahen im August 2013 das 0:4 des damaligen Bezirksligisten gegen den damaligen Drittligisten. Diesmal wird auf der Bezirkssportanlage am Prozessionsweg gespielt, so dass eine ganze Menge an organisatorischem Aufwand auf den Club zukommt. "Wir rödeln seit drei Wochen an der Austragung", erzählt Schatzmeister Bellinghofen. Ein professioneller Sicherheitsdienst musste organisiert werden, die Polizei rückt an, 30 eigene Ordner helfen am Spieltag mit, 15 Sanitäter mit entsprechenden Fahrzeugen gilt es unterzubringen. Da wird es ziemlich eng mit den Parkmöglichkeiten, zumal die Zufahrt am Badezentrum vorbei noch nicht wieder nutzbar ist und der Prozessionsweg für die Öffentlichkeit gesperrt wird.

"Am besten ist, mit dem Fahrrad zu kommen und sich im Vorverkauf bei uns am Platz die Karte zu sichern", rät Zecha. Friedhelm Funkel, der in Bockum wohnt, wird allerdings wahrscheinlich mit dem Mannschaftsbus anreisen, obschon er tatsächlich nur mit dem Fahrrad kommen bräuchte. "Aber ich werde nicht mit dem Bus zurück fahren", sagte der 63-Jährige schmunzelnd.

(RP)
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