Krefeld Jasmina Cibic dreht Film in Bauhaus-Villen

Krefeld · Katia Baudin, Leiterin der Krefelder Kunstmuseen, kuratiert die erste Einzelausstellung der Slowenin in Deutschland.Die Künstlerin hat in den Museen Haus Esters und Haus Lange sowie im Stadtwald den dritten Teil ihrer Trilogie "Nada" gedreht.

 Die slowenische Künstlerin Jasmina Cibic hat in den Museen Haus Esters und Haus Lange sowie im Krefelder Stadtwald den dritten Teil ihrer Trilogie "Nada" gedreht. An der Wilhelmshofallee zeigt sie ab 1. Oktober ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland, die von Katia Baudin, Leiterin der Kunstmuseen Krefeld, kuratiert wird.

Die slowenische Künstlerin Jasmina Cibic hat in den Museen Haus Esters und Haus Lange sowie im Krefelder Stadtwald den dritten Teil ihrer Trilogie "Nada" gedreht. An der Wilhelmshofallee zeigt sie ab 1. Oktober ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland, die von Katia Baudin, Leiterin der Kunstmuseen Krefeld, kuratiert wird.

Foto: Stadt

Die slowenische Künstlerin Jasmina Cibic hat in den Museen Haus Esters und Haus Lange sowie im Krefelder Stadtwald den dritten Teil ihrer Trilogie "+Nada" gedreht. An der Wilhelmshofallee zeigt sie ab 1. Oktober ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland, die von Katia Baudin, Leiterin der Kunstmuseen Krefeld, kuratiert wird. Für die Ausstellung "The Spirit of Our Needs" erarbeitet Cibic eine ortsspezifische Installation, die weltweit erstmals alle drei Filme ihrer Nada-Trilogie präsentiert. Darin untersucht sie drei Star-Architekten der Moderne und die Rolle, die Architektur in der Repräsentation von Nationen spielt.

 Jasmina Cibic (grüne Jacke) überlegt die nächste Einstellung für den dritten Teil ihrer Film-Trilogie "Nada".

Jasmina Cibic (grüne Jacke) überlegt die nächste Einstellung für den dritten Teil ihrer Film-Trilogie "Nada".

Foto: Stadt

In Haus Lange gibt Cibic für die nächste Szene Anweisungen an den Kameramann und die Schauspielerinnen. In den vergangenen Tagen hat die Slowenin dort mit einer internationalen Filmcrew und professionellen Schauspielern Aufnahmen für ihren dritten Teil der Nada-Reihe gedreht. Erstmals dienen die Krefelder Häuser als Kulisse und gleichzeitig als wesentlicher Bestandteil für eine derartige künstlerische Arbeit. "In den vergangenen Jahren hat sich das Phänomen der Künstlerfilme stark entwickelt. Das können die Besucher auch stark auf der diesjährigen documenta feststellen. Jasmina Cibic gehört zu einer jüngeren Generation, die den filmischen Format anstatt Video selbstverständlich für ihre Arbeiten verwenden", so Baudin.

Die Künstlerin Cibic agiert am Set nunmehr als Regisseurin. Dabei thematisiert sie in Krefeld die Architektur Ludwig Mies van der Rohes im Kontext der Krefelder Moderne sowie politische Diskussionen über die adäquate Repräsentation Deutschlands bei Weltausstellungen. "Sie betreibt eine forschungsintensive Recherche. Auch für dieses Projekt hat sie sich sehr eingehend mit dem Ort und den historischen Akteuren dieser Stadt auseinandergesetzt", berichtet die Museumsleiterin. In der szenischen Umsetzung wird dem Zuschauer das beispielsweise durch die Verquickung von Bildern und Skulpturen der Kunstmuseen oder aus dem Besitz von Hermann Lange mit dem Werk van der Rohes veranschaulicht. Ein solches Morphing von Motiven, ein filmischer Spezialeffekt, finden sich dann beispielsweise in der Kleidung einer Schauspielerin wieder

Die Ausstellung im Haus Esters steht in einem direkten Dialog mit "Exat 51" im Haus Lange. Baudin stellt dabei eine historische mit einer zeitgenössischen Position aus dem ehemaligen Jugoslawien gegenüber. Ein spannender Moment, in dem sich die Ausstellungen ergänzen, aber auch auf einander reagieren. Die interdisziplinäre Vereinigung "Exat 51" von Künstlern und Architekten strebte eine experimentierfreudige Synthese der angewandten und bildenden Künste an und setzten sich entschieden für die gegenstandslose Kunst im sozialistischen Jugoslawien der 1950er-Jahre ein. "Viele Künstler von Exat 51 werden hier zum ersten Mal in Deutschland gezeigt", berichtet Baudin. Im ersten Nada-Film beschäftigt sich Cibic mit Vjenceslav Richter, einem Mitglied dieser Gruppe, und dem von ihm entworfenen jugoslawischen Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958.

Das Setting für den zweiten Nada-Film ist Arne Jacobsens Rathaus in Aarhus, wo sie eine Choreografie inszenierte, die sich der Auseinandersetzung zwischen Künstler, Auftraggebern und Politik widmet. Jasmina Cibic, Jahrgang 1974, hat Slowenien bei der Venedig Biennale 2013 repräsentiert. "Ich habe ihre Arbeit dabei zum ersten Mal gesehen, die mich sehr beeindruckt hat", so Baudin. Seitdem verfolgt sie ihre Arbeit. Cibic realisierte eine Vielzahl an internationalen Ausstellungen unter anderem in Budapest und Zagreb, sie beteiligte sich zudem an Gruppenausstellungen in New York, Bonn und Luxemburg.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort