Krefeld Kaiser-Wilhelm-Museum und Krefelder Schulen werden Partner

Krefeld · Das Kaiser-Wilhelm-Museum möchte verstärkt außerschulischer Lernort fürdie Schulen werden. Dazu dienen langfristige Kooperationsvereinbarungen.

Kunst ist immer der Gefahr ausgesetzt, an der breiten Öffentlichkeit vorbei in der Gefangenschaft einer kundigen Elite zu bleiben. Darunter leidet nicht nur der gesellschaftliche Auftrag von Kunstmuseen. Auch die Schulen könnten die breit gefächerte Kunstlandschaft stärker nutzen, um die kulturelle Kompetenz einer immer heterogener werdenden Schülerschaft zu fördern.

In Krefeld soll sich dies nachhaltig ändern. Gestern unterzeichneten der Krefelder Kulturdezernent Gregor Micus, die Leiterin des Kaiser-Wilhelm-Museums (KWM) Katia Baudin und für die Marienschule Schulleiter Klaus Neuenhofer und für die Gesamtschule Kaiserplatz Schulleiterin Kathrin Rengers eine Kooperationsvereinbarung im Rahmen der NRW-Bildungspartnerschaft, die seit 2005 Hilfestellung leistet bei der Vernetzung von Schulen mit außerschulischen Bildungsträgern. Eine solche auf Dauer angelegte Bildungspartnerschaft unterhält bereits erfolgreich seit einiger Zeit die Ricarda-Huch-Schule mit dem Stadtarchiv. In den Schulen denkt man an etwa sechs bis zwölf jährliche Veranstaltungen, die über verschiedene Jahrgangsstufen hinweg im KWM stattfinden sollen- "Unser Ziel als Museum ist, dass uns jeder Schüler einmal besuchen konnte", wünscht sich Museumschefin Baudin. "Kunst ist so vielfältig, dass sie auf viele Fächer in der Schule trifft, von der Sprache bis hin zur Mathematik. Gerade jetzt nach dem großen Umbau bieten sich viele interessante Möglichkeiten." Dass Krefeld relativ spät mit einer nachhaltigen Verzahnung von Museum und junger Generation beginnt, ist für den Krefelder Kulturdezernenten kein Nachteil: "Wir brauchen uns mit dem neuen KWM und den Häusern Lange und Esters nicht zu verstecken. Zunächst wollen wir praktische Erfahrungen sammeln. Nach deren Evaluation werden wir sehen, ob die Aufgabe mit den vorhandenen Kräften alleine gestemmt werden kann." Museumspädagoge Thomas Janzen möchte mehr Lehrkräfte für die Vermittlung im Museum ausbilden. Interessante Pläne bestehen für den klassenweisen Besuch im KWM. Hier könnten geschulte Schüler die Arbeit der Kunstvermittlung an ihresgleichen übernehmen.

Schulleiter Neuenhofer verwies auf eine lange Tradition der Vermittlung von Kunst an seiner Schule. Kunstlehrerin Bettina Kürschner schilderte, wie sie mit den Schülern derzeit den Klostergarten zu einem multimedialen Skulpturengarten umgestaltet. Jan von der Heydt und Verona Steinhoff von der Gesamtschule Kaiserplatz verwiesen auf ihre aus Lehrkräften und Künstlern bestehende kulturelle Steuergruppe, die für jede Jahrgangsstufe einen kulturellen Fahrplan herausgibt. Dieser informiert die Eltern frühzeitig über Vorhaben im Kunstbereich und ihre möglichen Kosten. Vorhabensind so leichter zu organisieren.

(oes)
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