Krefeld Kalender als Hilfe: Mehr als die Hälfte aller Frauen hat keinen Job

Krefeld · Der neue Frauenkalender "Krefelderin 2018" ist da. Darin zu finden: Tipps und Termine für Frauen, die Beruf und Familie miteinander vereinbaren wollen.

 Die Initiatorinnen zeigen stolz die zweite Ausgabe ihres bunten Frauen-Kalenders. Illustriert wurde dieser von der Krefelder Künstlerin Barbara Freundlieb (2.v.l.).

Die Initiatorinnen zeigen stolz die zweite Ausgabe ihres bunten Frauen-Kalenders. Illustriert wurde dieser von der Krefelder Künstlerin Barbara Freundlieb (2.v.l.).

Foto: Kronner

Wenn in Familien Nachwuchs ansteht, ist es oft die Frau, die erstmal zuhause bleibt. Der eigentlich kurz geplante Mutterschaftsurlaub wird länger und länger. "Das sind schnell mal fünf oder sogar zehn Jahre. Danach ist es dann für viele schwierig, wieder in den Beruf zurückzukommen", sagte Claudia Brüker, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Krefeld, gestern. Dort wurde der neue Kalender "Krefelderin 2018" vorgestellt. Diesen bringt das Netzwerk "Runder Tisch Frau & Beruf" heraus, das Frauen ermöglichen will, Berufstätigkeit und Familie parallel zu meistern. "Nur 47,6 Prozent aller Frauen im erwerbsfähigen Alter haben hier einen Job. Dort sehen wir großen Handlungsbedarf", stellte die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Brigitta Kubsch-von Harten klar. Nur zehn Kommunen und Gemeinden sind bei der Frauen-Beschäftigungsquote noch schlechter aufgestellt als Krefeld.

Abhilfe schaffen soll nun der Kalender, der zum zweiten Mal erscheint. Darin finden sich mindestens zwei kostenfreie Veranstaltungen pro Monat, die sich an Frauen richten. "Wir sind da breit aufgestellt. Vom Thema beruflicher Wiedereinstieg über Bewerbungscoaching oder der Umgang mit Scheidung, ist alles dabei", erklärte Kubsch-von Harten. Je nach Angebot können zu den anmeldepflichtigen Terminen einzelne Personen oder auch Gruppen kommen. "Viele haben Hemmungen in ein Jobcenter zu gehen. Der lockerere Austausch mit Experten und Gleichgesinnten soll die Hemmschwelle senken", sagte Brüker.

Einer der 18 Netzwerkpartner ist das katholische Zentrum, welches das Seminar "Alleinerziehend - eine Herausforderung?" anbietet. "Plötzlich alleinerziehend zu sein, ist eine große Belastung und kann einen aus der Bahn werfen. Wir wollen Frauen in dieser emotional schwierigen Phase neues Selbstbewusstsein geben", erklärte Geschäftsführerin Ruth Walter.

Neben den hilfreichen Angeboten, ist der DIN A3 große Kalender auch noch nett anzusehen. Die Künstlerin Barbara Freundlieb hat diesen mit bunten Zeichnungen illustriert, die Frauen und Familien in Alltagssituationen zeigen. Wer sich eines der 4160 gedruckten Exemplare besorgen möchte, findet diese unter anderem in der Mediothek, der VHS, den Kitas, Bürgerbüros und natürlich im Jobcenter und in der Arbeitsagentur.

(kron)
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