Krefeld Kampf dem Hundekot

Krefeld · Die Politik will der Belästigung durch Hunde-Hinterlassenschaften Grenzen setzen. Stärkere Kontrollen, Hundekotstationen und abgedeckte Mülleimer sollen helfen. Im Gegenzug: mehr Freilaufflächen für Hunde.

Wenn es um Hundekot geht, gerät Grünflächenamtsleiterin Doris Törkel in Rage: "Ich lade Sie gerne ein, dabei zu sein, wenn die Grünflächen im Stadtwald oder auf den Wällen im Frühjahr das erste Mal gemäht werden. Einen Schutzanzug bekommen Sie aber nicht", sagte sie den Politikern des Verwaltungsausschusses. Dieser suchte am Donnerstagabend Lösungen für das Problem Hundekot. Damit die Stadt weniger als Hundeklo missbraucht wird, hat der Ausschuss mehrere Maßnahmen beschlossen:

— Der Kommunale Ordnungsdienst soll verstärkt Bußgelder verhängen, wenn Hundebesitzer den Kot ihres Hundes liegen lassen. Wie Helmut Döpcke, Fachbereichsleiter Umwelt, erläuterte, muss ein Hundehalter derzeit 75 Euro Bußgeld zahlen, wenn er das erste Mal ertappt wird.

— Die Verwaltung soll Vorschläge für sechs weitere Hundefreilaufflächen in der Stadt erarbeiten. Außerdem sollen Hundehalter auch auf Freilaufflächen den Kot ihres Tieres beseitigen müssen. SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen hatte dies gefordert. Diese Verpflichtung gibt es derzeit nicht.

— Hundekotstationen werden getestet. Hierbei handelt es sich um Ständer, aus denen Kotbeutel entnommen werden. Laut Döpcke würden diese Ständer in einer Variante mit Mülleimer und einer ohne Behälter geprüft. Döpcke warnte allerdings davor, auf diese Stationen zu viele Hoffnungen zu setzen. In anderen Städten hätten sie keine großen Erfolge gebracht. Nach sechs bis neun Monaten könne das Modellprojekt in Krefeld ausgewertet werden.

— Mülleimer werden gegen Behälter mit Deckel ausgetauscht. Dies verhindert, dass Krähen Hundekotbeutel herauspicken. Der Austausch kostet allein im Stadtwald 30 000 Euro.

Diese Punkte sind das Ergebnis einer Diskussion im Verwaltungsausschuss, die maßgeblich von Hundebesitzern gefordert und geführt wurde: Ulrich Hahnen (SPD, Golden Retriever), Hans Butzen (SPD, zwei Golden Retriever) und Joachim Heitmann (FDP, Airdale-Terrier). Dackelbesitzer Dr. Hans-Josef Ruhland (CDU) verfolgte die Diskussion gelassener.

Laut Heitmann nimmt die Stadt jährlich rund 900 000 Euro Hundesteuer ein. Dieses Geld solle für die Einrichtung von Hundekotstationen verwendet werden. Er forderte, an 70 Stationen in Krefeld zu errichten. Dies würde rund 400 000 Euro pro Jahr kosten.

Dass der Hundekot vielen Bürgern stinkt, berichtete Döpcke. Die Verwaltung erhalte jährlich mehrere hundert Beschwerden. Und Törkel erzählte von einer Internetbefragung der Bürger im vorigen Jahr. An der Spitze der Klagen stand der Hundekot in den Parks.

(RP)
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