Krefeld Kampf ums Shopping-Center

Krefeld · Am Mittwoch soll der Planungsausschuss endgültig die Absage an ein großes Einkaufszentrum in der Krefelder Innenstadt beschließen. Doch bei CDU und FDP regt sich im Vorfeld Widerstand.

CDU und FDP wollen einem großen Shopping-Center in der Innenstadt keine Absage erteilen. Ursprünglich sollte der Planungsausschuss morgen beschließen, dass das für 70 000 Euro in Auftrag gegebene Gutachten "Entwicklungsperspektiven für die Krefelder Innenstadt" die Grundlage für die weitere Planung und Entwicklung in der Innenstadt wird. Das lehnt die FDP ab. Und die CDU wird einen grammatikalischen Änderungsantrag stellen. "Wir wollen, dass das Gutachten eine Grundlage bildet, aber nicht die ausschließliche", erklärt CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel.

Damit aber wäre genau das aufgeweicht, was die in der Werbegemeinschaft zusammengeschlossenen Einzelhändler an dem Gutachten so charmant finden: Es erteilt einem großen Einkaufszentrum eine klare Absage. "Das mag gut für die Einzelhändler sein, aber wir müssen im Blick haben, was gut für die gesamte Stadt ist", entgegnet Fabel.

Obergrenze 20 000 Quadratmeter

Aus seiner Meinung macht er keinen Hehl: "Im Gutachten steht, neue Einzelhandelseinrichtungen von 4000 bzw. 8000 Quadratmeter könnten am Schwanenmarkt oder beim Kaufhof am Neumarkt entstehen. Ich habe da meine Zweifel. Wenn es da Interessenten gäbe, hätten die das doch längst getan." 8000 Quadratmeter seien zu wenig, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende und fordert, dass Krefeld sich die Option auf ein größeres Shopping-Center offenhält. "20 000 Quadratmeter sind für mich die Obergrenze." Das liegt unterhalb der Größe, die das Gutachten ablehnt.

Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Joachim C. Heitmann kritisiert das Gutachten. "Die weit überwiegende Zahl potenzieller Investoren ist auf der Suche nach großen Objekten." Das Gutachten sei lediglich ein Abwehrgutachten gegen ein großes Shopping-Center. Für Heitmann liegt der städtebauliche Schlüssel nördlich der St.-Anton-Straße. "Wir sollten die Option einer vernetzten Lösung der Problemfelder Horten, Seidenweberhaus und Sparkasse Friedrichstraße nicht vorzeitig ad acta legen."

Unter einer vernetzten Lösung versteht Heitmann, dass dort nicht ein Einkaufszentrum mit 20 000 Quadratmetern Verkaufsfläche entsteht, sondern beispielsweise drei vernetzte, die auch die Funktionen Wohnen, Verwaltung und Veranstaltungen bedienen können. "Das Gutachten plädiert dafür, die bestehenden Standorte wie Kaufhof, Schwanenmarkt oder Ostwall zu verbessern." Doch das könne die Stadt gar nicht, da sich die Objekte in Privatbesitz befinden. "Und am Standort Ostwall sieht der Eigentümer Luximo keine großen Entwicklungspotenziale und versucht, seine Objekte an die städtische Tochter Wohnstätte abzustoßen." Der Planungsausschuss tagt morgen um 17 Uhr, im Rathaus, Saal C 2.

(RP)
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