Krefeld Kampfhundesteuer: Zahlen fehlen

Krefeld · Die Stadt sieht keine Veranlassung für eine Kampfhundesteuer in Krefeld. Dem städtischen Ordnungsamt liegen keine Daten vor, aus denen hervorgeht, dass es in vergangenen Jahren zu Zwischenfällen mit gefährlichen Hunden gekommen ist oder es gar, durch Kampfhunde verletzte Personen gegeben hat.

In der vergangenen hat die SPD-Fraktion den Antrag einer Kampfhundesteuer gestellt. Dabei berief sich der Fraktionsvorsitzende Ulrich Hahnen auf eine "verstärkte Kampfhunddichte", die in einigen Stadtteilen festzustellen sei.

Laut Ordnungsamt werden in der Stadt zurzeit 146 Hunde gehalten, die als gefährliche Hunde gelistet sind. Dazu zählen die Rassen Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier, sowie deren Kreuzungen untereinander und Kreuzungen mit anderen Hunden. Ende 2012 waren noch 152 Tiere gemeldet. Über eine Zunahme von Kampfhunden in bestimmten Bezirken ist der Stadt nichts bekannt.

Die FDP-Fraktion hat den SPD-Vorschlag bereits verworfen: Der Antrag sei "der populistische Versuch, an der Bagatellsteuerschraube zu drehen." Mit einer Steuer "den verstärkten Kampfhundedelikten in einigen Stadtteilen entgegenzuwirken", sei der verfehlte Ansatz, kritisiert Fraktionsvorsitzender Joachim Heitmann.

Auch Frank Rühl von der Hundelobby Krefeld sieht im SPD-Antrag den falschen Weg. In Köln ist die Hundesteuer für gefährliche Rassen zehn Mal so hoch wie normal. Damit würden aber pauschal alle Halter gefährlicher Rassen bestraft, kritisiert Rühl. Effektiver sei die genaue Beobachtung der Hunde. Wenn es ein Problem mit gefährlichen Hunden in Krefeld gebe, sei das eine Aufgabe für den Fachbereich Ordnung. Wenn problematische Halter das Thema seien, müssten die Streifen auf die Halter zugehen und ihre Eignung überprüfen, notfalls ihnen die Hunde wegnehmen. "Das passiert ja nicht in Krefeld", auch wenn das Landeshundegesetz die Handhabe dazu biete.

(RP/rl)
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