Krefeld "Keine Familie" - Wirbel um Vermeulen-Zitat über Meyer

Krefeld · Auf Empörung bei SPD und Grünen ist eine Bemerkung von CDU-Oberbürgermeisterkandidat Peter Vermeulen über den SPD-Kandidaten Frank Meyer gestoßen. Vermeulen hatte bei einer Podiumsdiskussion darauf hingewiesen, dass Meyer unverheiratet sei, keine Kinder und damit keine Familie habe. Die Bemerkung löste im Saal ein Raunen und vereinzelte Buhrufe aus. Gestern haben SPD und Grüne die Bemerkung als ins Persönliche gehende Entgleisung gewertet. Die FDP nimmt diese Verschärfung des Wahlkampfes zum Anlass, um auf Distanz zur CDU zur gehen - damit wird es immer unwahrscheinlicher, dass die FDP, die keinen eigenen OB-Kandidaten aufgestellt hat, eine Wahlempfehlung zugunsten Vermeulens ausspricht.

Die Grünen haben auch Kritik an einer Wahlkampf-Postkarte der Jungen Union geübt, auf der dargestellt ist, wie ein schlanker einen übergewichtigen Mann hinter sich lässt - gemeint sind Vermeulen und Frank Meyer. Damit würden "die körperlichen Unterschiede der Kandidaten respektlos aufgegriffen". Der grüne OB-Kandidat Thorsten Hansen bezweifelt zudem, dass die Karte, wie von Vermeulen betont, eigenständig von der JU verantwortet sei. "Peter Vermeulen verweist darauf, dass die Junge Union eine eigenständige Vereinigung sei, lässt sich aber bei jeder Veranstaltung von den orange-hemdigen Claqueuren begleiten", sagt Hansen.

Die FDP betont, die Auseinandersetzungen "mit gehöriger Distanz" zu verfolgen. FDP-Fraktionschef im Rat, Joachim Heitmann, wertet die Verärgerung der SPD als listiges Manöver; er sieht Vermeulen in der Rolle des Hasen, der immer zu spät kommt, und Meyer als Igel, der mit "List und Tücke" das Rennen gewinne. Zur Jungen Union erklärt der FDP-Politiker: "Sie ist sich nicht zu schade, in jedes Fettnäpfchen zu treten."

(vo)
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