Krefeld Keksfabrik gerettet: Gläubiger stimmen zu

Krefeld · Die traditionsreiche Wilhelm Gruyters GmbH mit Firmensitz an der Tannenstraße kann aus der Insolvenz entlassen werden, sobald die üblichen gesetzlichen Fristen abgelaufen sind.

 Die Gesellschafter der Wilhelm Gruyters GmbH, die etwa 50 Leute beschäftigt: Karl-Heinz Maneke (links) und Peter Rinsch.

Die Gesellschafter der Wilhelm Gruyters GmbH, die etwa 50 Leute beschäftigt: Karl-Heinz Maneke (links) und Peter Rinsch.

Foto: WGG

Das Wechselbad der Gefühle für die Belegschaft und die Eigentümer der traditionsreichen Krefelder Keksfabrik Gruyters an der Tannenstraße hat ein Ende. Die Gläubiger haben dem Insolvenzplan ohne Ausnahme zugestimmt. Ein starker Partner ist gefunden, die Unstimmigkeiten zwischen Betriebsrat, Gewerkschaft und Gesellschaftern sind beigelegt. Die Gläubiger des Unternehmens erhalten eine Insolvenzquote von voraussichtlich 29 Prozent.

"Wir freuen uns über das positive Votum der Gläubiger und die Annahme des Insolvenzplans", sagt Insolvenzverwalter Claus-Peter Kruth aus der Düsseldorfer Kanzlei Andres Partner. Die Wilhelm Gruyters GmbH kann aus der Insolvenz entlassen werden, sobald die üblichen gesetzlichen Fristen abgelaufen sind. Der Backwarenproduzent aus Krefeld, der auch zukünftig eng mit der Firma Conrad Schulte Feingebäck GmbH & Co. KG kooperiert, ist dann final saniert. Mit der Sanierung über Insolvenzplan kann Kruth die noch bestehenden Arbeitsplätze bei Gruyters sichern.

"Für den Neustart wünsche ich dem Unternehmen alles Gute und viel Erfolg", sagt Kruth, der im Zuge der Sanierung zusammen mit der Geschäftsführung und in Abstimmung mit der zuständigen Gewerkschaft und dem Betriebsrat wesentliche Maßnahmen der Restrukturierung im Unternehmen umgesetzt hat. Auch die Geschäftsführung begrüßte die Zustimmung der Gläubigerversammlung. "Wir freuen uns über das überwältigende Votum unserer Gläubiger", sagt Karl-Heinz Maneke, Geschäftsführer von Wilhelm Gruyters GmbH. "Nach dem erfolgreichen Abschluss der Sanierung können wir uns wieder ohne Einschränkungen auf das operative Geschäft konzentrieren", erklärte er. Das Amtsgericht Krefeld hatte Anfang Mai das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wilhelm Gruyters GmbH eröffnet und Kruth zum Insolvenzverwalter bestellt. Er war zuvor als vorläufiger Insolvenzverwalter in dem Krefelder Traditionsunternehmen tätig. Im vorläufigen Insolvenzverfahren hatte der Rechtsanwalt in Abstimmung mit der Geschäftsleitung erste Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und damit die Grundlage für die Stabilisierung des Geschäftsbetriebs geschaffen, den er seit Insolvenzantrag in vollem Umfang weiterführt. Anfang Juni ist Gruyters eine Vertriebskooperation mit Schulte Feingebäck eingegangen. Diese umfasst den Ausbau eines gemeinsamen Geschäfts, insbesondere mit Portionsgebäcken und loser Ware für den klassischen Kaffeebeilagenbereich, aber auch für die Themen Vollkost- und Diät-Gebäck sowie vegane und glutenfreie Produkte. Neben der Bündelung und Vereinfachung des Vertriebs und der Logistik, ist darüber hinaus eine enge Kooperation mit gegenseitiger Unterstützung über alle Bereiche hinweg Bestandteil der Vereinbarung.

(sti)
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