KFC Uerdingen Topspiel wohl doch in der Grotenburg

Krefeld · Sollten die Uerdinger am Sonntag Meister der Fußball-Regionalliga werden, haben sie am 24. Mai Heimrecht gegen Mannheim. Lange war unsicher, ob das Spiel in Krefeld ausgetragen wird. Heute tagt die Stadtspitze zu dem Thema.

 Steckten beim Heimspiel gegen Wuppertal die Köpfe zusammen (von links): Oberbürgermeister Frank Meyer, KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart und KFC-Präsident Mikhail Ponomarev.

Steckten beim Heimspiel gegen Wuppertal die Köpfe zusammen (von links): Oberbürgermeister Frank Meyer, KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart und KFC-Präsident Mikhail Ponomarev.

Foto: Thomas Schulze

Der KFC Uerdingen hat den Fußballfreunden in den vergangenen Wochen und Monaten viel Freude bereitet. Eigentlich gab es nur einen Aufreger, ein Ärgernis: der mögliche Umzug nach Duisburg, der von einigen schon voreilig als perfekt gemeldet wurde. Doch die Krefelder dürfen hoffen, dass sie - falls sie am Sonntag in Wiedenbrück gewinnen und Meister der Fußball-Regionalliga werden - ihre Spiele um den Aufstieg in der Grotenburg austragen können. "Wir wollen auf jeden Fall hier spielen", bestätigte KFC-Geschäftsführer Nikolas Weinhart im Gespräch mit unserer Redaktion. "Es liegt an der Stadt."

In der leeren Ostkurve hingen am Samstag beim Spiel des KFC Uerdingen gegen den Wuppertaler SV (4:0) zwei große Spruchbänder. "Kein Bock auf Duisburg", stand auf dem einen. "Grotenburg unverhandelbar" auf dem anderen. Die Ostkurve ist bereits seit Juni 2013 gesperrt. Aufgrund von Sicherheitsbestimmungen hätte sie eigentlich sogar seit 2004 nicht mehr genutzt werden dürfen.

Die Ostkurve ist nur ein Beispiel. Die Grotenburg ist ein Sanierungsfall. Das 1927 erbaute Stadion wurde zuletzt 1986 auf Vordermann gebracht. Inzwischen genügt es in Teilen nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen, geschweige denn heutigen Standards. Die Stadt hat inzwischen beschlossen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. 1,95 Millionen Euro werden benötigt, um überhaupt den den Spielbetrieb in der Regionalliga aufrecht erhalten zu können. Damit die Grotenburg drittligatauglich wird, muss die Stadt dann noch einmal rund 6,7 Millionen Euro investieren - nicht etwa für Logen oder VIP-Räume, sondern für elektrische Anlagen, Notstromversorgung, Brandschutz und Ähnliches.

Doch was ist kurzfristig möglich? Sollte der KFC am Sonntag tatsächlich Meister werden, so hätte er am 24. Mai im Relegations-Hinspiel gegen den SV Waldhof Mannheim Heimrecht. Könnte der Verein die Partie dann in der Grotenburg austragen? Auch wenn das Stadion den Anforderungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nicht entspricht, so ist KFC-Geschäftsführer Weinhart zuversichtlich, dass der Klub für dieses Spiel eine Ausnahmegenehmigung seitens des Verbandes bekommt.

Weinhart lässt keinen Zweifel daran, dass der Verein seinen Heimvorteil unter allen Umständen nutzen und in Krefeld spielen will. Duisburg hatte der KFC als Ausweichstadion angegeben. "Das musste wir beim Lizenzierungsverfahren, deshalb hatten wir auch dort angefragt. Aber wir wollen unbedingt in der Grotenburg spielen."

Das würde für den KFC einen erheblichen Einnahmeverlust bedeuten, denn während in Duisburg 31.500 Zuschauer Platz finden, dürften in Krefeld nur 13.500 Fans ins Stadion. "Aber hier sind wir zu Hause", sagt Weinhart. "Hier haben wir seit 38 Spielen nicht mehr verloren. Die Grotenburg ist unser Wohnzimmer, hier wollen wir mit unseren Fans Erfolg haben."

Was muss also geschehen, damit das Relegationsspiel in der Grotenburg steigt? "Die Stadt muss grünes Licht geben", sagt Weinhart. "Die Entscheidung liegt bei ihr." Sicherheitsbedenken hat er nicht. "Das Derby gegen Wuppertal war doch ein guter Test. Gegen Mannheim kämen zwar doppelt so viele Zuschauer, aber die Fan-Gruppen sind nicht so verfeindet. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass es möglich wäre, hier zu spielen."

Die Entscheidung fällt höchstwahrscheinlich heute, wenn der Verwaltungsvorstand turnusgemäß tagt. Auf der Tagesordnung steht nämlich auch das Thema "Relegation in der Grotenburg". Alles deutet darauf hin, dass die Stadt mit dem bekennenden KFC-Fan Frank Meyer an der Spitze, der am Samstag mit KFC-Präsident Mikhail Ponomarev und Geschäftsführer Nikolas Weinhart sprach, grünes Licht gibt.

(ths)
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