Krefeld Kinder entdecken Museen mit dem Fotoapparat

Krefeld · Das Bildungsprojekt "Museobilbox" soll Kinder und Jugendliche für Museen begeistern. Das Projekt startet am Montag.

 Netzwerkerinnen fürs Museumsprojekt: (v.l.) Larissa Konze, Birgit Luttkus (Kinder- und Familienbüro), Evelyn Kuhn (Kita Neuhofsweg), Gabriele Grimm-Piecha, Gloria Schloeßer, Christiane Winderling ("Linn4You") und Gudrun Stangenberg, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe.

Netzwerkerinnen fürs Museumsprojekt: (v.l.) Larissa Konze, Birgit Luttkus (Kinder- und Familienbüro), Evelyn Kuhn (Kita Neuhofsweg), Gabriele Grimm-Piecha, Gloria Schloeßer, Christiane Winderling ("Linn4You") und Gudrun Stangenberg, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe.

Foto: Stadt Krefeld

Das Museum Burg Linn hat 16 000 Euro für das außerschulische Bildungsprojekt "Museobilbox - Mus(seh)en. Mach dir ein Bild von (d)einem Museum!" erhalten. 60 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 14 Jahren haben im kommenden Jahr die Möglichkeit, mit verschiedenen konzeptionellen Fotoprojekten im Museum Burg Linn auf Entdeckungsreise zu gehen. Sechs Partner bilden hierfür ein Netzwerk und arbeiten über ein Projektjahr lang zusammen. Die "Museobilbox" des Bundesverbands Museumspädagogik bietet Museen die Möglichkeit, bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer kulturellen Entwicklung zu fördern.

Museumspädagogin Larissa Konze und Gabriele Grimm-Piecha, freie Mitarbeiterin am Museum Burg Linn, haben das Konzept erarbeit. Damit überzeugten sie eine Jury des Bundesverbands Museumspädagogik. Bis Sommer 2015 werden sie mit Kindern und Jugendlichen aus Kitas, Jugendeinrichtungen des Caritasverbands Region Krefeld und der offenen Jugendarbeit "Linn4you" die Museobilbox gestalten. Dabei entdecken sie die verschiedenen Häuser des Museums als "ihren eigenen Ort". Ihre Eindrücke halten sie auf Fotos fest. Damit bestücken sie dann ihre "Museobilbox".

"Die Kinder werden so selbst zu Kuratoren", sagt Grimm-Piecha. Stimmungen und Gefühle könnten die Kinder mittels Kamera schnell und unmittelbar konservieren. "Sie werden auch einen Blick hinter die Kulissen des Museums werfen können." So soll ihnen unter anderem vermittelt werden, welche Funktion und Aufgaben ein Museum hat. "Ein Ziel ist es auch, sie als zukünftige Museumsbesucher zu gewinnen", sagt Konze.

Eine Gruppe aus der Jugendeinrichtung Marienburg beginnt das Projekt am Montag, 14. Juli. "Es ist viel mehr als ein Museumsbesuch, bei dem man nichts anfassen darf", sagt Gloria Schloeßer, Leiterin der Marienburg. Während der Projektwoche besuchen sie mehrfach das Museum Burg Linn, aber auch ein Fotobearbeitungskurs in der Volkshochschule steht auf dem Programm. Zudem werden sie mit Loch-, Papierfilm- und Digitalkameras auf Motivsafari gehen.

Die Ausrüstung, das Material und Honorare werden mit dem Fördergeld bezahlt. "Ein großer Vorteil des Projekts ist es, dass das Museum keinen Eigenanteil leisten muss", so Konze. Unterstützt wird die Museobilbox außerdem durch ehrenamtliche Kräfte.

Das erste Jahr endet mit einer großen Präsentation aller Boxen am 17. Mai 2015, dem Internationalen Museumstag. Falls das Projekt darüber hinaus verlängert werden sollte, können sich andere Gruppen bewerben. Für die kommenden Monate sind jedoch schon alle Plätze vergeben.

(RP)
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