Krefeld Und Seine Stadtteile Kita-Anbau: Backsteinoptik trifft auf graue Faserzementplatten

Krefeld · In der Lindentaler Edelstahlsiedlung ist nun ein Bauprojekt bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen, das in der Planungsphase für viel Aufregung gesorgt hatte. Die Kindertagesstätte Am Kinderhort hat einen Erweiterungsbau bekommen, um den lange gestritten worden ist.

 Gegen die graue Zementplattenfassade hatte es in Lindental großen Protest gegeben. Am Ende zeigte sich die Verwaltung davon unbeeindruckt und setzte sich mit dem umstrittenen Plan durch. Jetzt ist der Anbau fertig. Der Betrieb startet diese Woche.

Gegen die graue Zementplattenfassade hatte es in Lindental großen Protest gegeben. Am Ende zeigte sich die Verwaltung davon unbeeindruckt und setzte sich mit dem umstrittenen Plan durch. Jetzt ist der Anbau fertig. Der Betrieb startet diese Woche.

Foto: cpu

Nach den Sommerferien kann nun der Betrieb in vollem Umfang aufgenommen werden. Es werden nunmehr 130 Mädchen und Jungen (vorher 117) in der Einrichtung betreut, von denen 35 (vorher 25) unter drei Jahre alt sind. Heike Rüther hat am 1. August die Leitung der Einrichtung von der langjährigen Chefin Annegret Nentwig übernommen. Heike Rüther war vorher bereits stellvertretende Leiterin der Kita.

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"Es ging nicht darum, ob die Erweiterung nötig war", betont Hans-Peter Glasmacher von der Siedlergemeinschaft, sondern es ging einzig um das Aussehen des dringend benötigten Neubaus, ohne den die Betriebserlaubnis für die Betreuung von unter dreijährigen Kindern unweigerlich erloschen wäre. Denn: Vor sechs Jahren war für das Gebiet Lindental-Süd eine Erhaltungssatzung in Kraft getreten. Ziel der Satzung ist es, "die städtebauliche Eigenart des Gebietes" zu erhalten. Neubauten sollen sich möglichst unauffällig in die vorhandene Struktur einfügen, die von rotbraunen Ziegelsteinen und anthrazitfarbenen Krüppelwalmdächern bestimmt ist.

Krefeld Und Seine Stadtteile: Kita-Anbau: Backsteinoptik trifft auf graue Faserzementplatten
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Diese Maßgaben sahen Bezirkspolitiker und Anwohner mit der nun umgesetzten städtischen Planung für den Kita-Anbau gefährdet. Hans-Josef Ruhland (CDU) sprach damals von "dilettantischer Planung". Ihm sei klar, dass das Gelände der Kita 2011 ausdrücklich aus der Gestaltungssatzung herausgehalten wurde. "Und zwar weil gesagt wurde, dass wir die Steuerung selbst in der Hand haben", betont er. Die von der Verwaltung präsentierten Planungen für einen Flachdach-Neubau würden die Erhaltungssatzung konterkarieren und seien ein ungewünschter Präzedenzfall. Insbesondere die graue Fassadenoptik stieß auf Kritik. "Die Erhaltungssatzung muss für alle gelten", kritisierte auch Claudia Paul (FDP). "Wir als Siedler müssen unter Aufgabe von persönlichen Nutzungsplanungen jedes Detail eines Umbaus genehmigen lassen." Das Hochbauamt sei gegenüber den Anwohnern bis ins Detail sehr genau. "Und die Verwaltung kann sich jetzt einfach über die Satzung hinwegsetzen und hier, im Herzen der Siedlung, einen Plattenbau-Klotz hinsetzen, ohne sich am Baustil zu orientieren?"

Die Bezirksvertretung West votierte schließlich für eine Klinker-Optik. Doch am Ende setzte sich die Verwaltung unbeeindruckt von dem Protest mit dem ursprünglichen Plan durch.

(RP)
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