Krefeld Klassische Musik gegen Drogenszene - Stadt sieht Vorschlag skeptisch

Krefeld · FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann hat am Montag den Vorschlag des FDP-Bezirks Mitte erläutert, die Drogenszene vom Krefelder Theaterplatz mit klassischer Musik zu verscheuchen.

"Problemkind" in Krefeld: Das ist der Theaterplatz
5 Bilder

"Problemkind" in Krefeld: Das ist der Theaterplatz

5 Bilder

"Es handelt sich keinesfalls um einen verspäteten Aprilscherz, in anderen Städten hat dies zu Erfolgen geführt, dort konnte die Drogenszene von bestimmten Orten vertrieben werden", sagte Heitmann gestern. Er halte den Vorschlag für diskussionswürdig. "Wir müssen auf solche neuen Erkenntnisse reagieren."

In Bahnhöfen deutscher Großstädte, so unter anderem in Hamburg und München, sind in den vergangenen Jahren immer wieder Versuche gelaufen, durch das Abspielen klassischer Musik Drogensüchtige fernzuhalten. Bei Wissenschaftlern ist aber umstritten, ob dies einen Effekt hat. Die Stadtverwaltung teilte auf Anfrage mit, dass eine 24-Stunden-Dauerbeschallung auf jeden Fall nicht genehmigungsfähig sei.

"Wer eine Beschallungsanlage betreibt, muss ich an die Vorgaben des Landesimmissionsschutzes bzgl. Lärm und Dauer halten. Das wäre auch beim Theaterplatz der Fall", teilte das Presseamt mit. Joachim Konow, Spitzenkandidat der Krefelder FDP Mitte bei der nächsten Kommunalwahl, erläuterte den Beschluss: "Drogenabhängige, Dealer und Kriminelle könnten durch klassische Musik einfach und kostengünstig ferngehalten und der Theaterplatz den Menschen endlich wiedergegeben werden."

Gegenüber Videoüberwachung habe die Klassik-Beschallung Vorteile: Während für die Kontrolle von Videoüberwachung Personal nötig sei, könne die klassische Musik vom Band abgespielt werden, koste also nichts.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort