Krefeld Kleinewefers strukturiert Firmen um
Krefeld · Der Krefelder Unternehmer verlegt die TAG Composits an die Girmesgath. An der Gladbacher Straße wird Platz für einen neuen Gewerbepark geschaffen. Ein neues Verseidag-Lager wird in Grefrath gebaut.
Große Entwicklungen werden derzeit bei zwei Krefelder Firmen im Besitz der Kleinewefers Beteiligungs GmbH des Krefelder Unternehmers Jan Kleinewefers vorgenommen: Der Investor nimmt dafür Millionen in die Hand.
Die TAG Composits, ehemals mit Sitz an der Gladbacher Straße, wird derzeit in die Halle der Verseidag, einer zweiten Firma von Kleinewefers an der Girmesgath, integriert — die Produktion läuft von dort weiter. Beide Unternehmen fertigen ähnliche Produkte — beschichtete technische Textilien.
Für die Neustrukturierung sind auf dem Gelände der Verseidag Umbauten nötig, wie die beiden Geschäftsführer Markus Simon und Reinhard Körsmeier auf Anfrage bestätigten. Produktionsanlagen der TAG werden am neuen Standort Girmesgath aufgebaut. Auch ein Chemielager in einem 150 Quadratmeter großen Container wird dort errichtet — die Bezirksregierung hat die Genehmigung schon erteilt.
Als dritter Schritt folgt daraus, dass in Grefrath-Oedt ein neues Logistik- und Verarbeitungszentrum gebaut wird. Dafür wird ein Gebäude von 15 000 Quadratmetern ertüchtigt und von den Logistikplanern gestaltet, die auch die Ikea-Häuser realisieren. "Dass wir nicht in Krefeld geblieben sind, hängt auch damit zusammen, dass der Verseidag-Standort in der Umweltzone liegt und wir hier nur wenig Chancen haben, weiter zu wachsen", erklärt Simon. Die Gewerbesteuern würden aber weiter voll in Krefeld gezahlt.
Die Umstrukturierungen bei TAG seien ohne betriebsbedingte Kündigungen gestaltet worden, betont Simon; von den rund 80 zuvor noch bei TAG Abteilung Composits im Werk Gladbacher Straße beschäftigten Mitarbeitern seien mehr als 50 übernommen worden, teilweise seien weitere Mitarbeiter zur TAG Abteilung Carpets am Glockenspitz gewechselt. "Der Prozess ist im Einvernehmen gelaufen."
Bisher ist Kleinewefers mit dem Umstrukturierungsbündel nicht an die Öffentlichkeit gegangen. "Wir wollen den Prozess erst abschließen", erklärte Simon. Nachdem immer mehr Anwohner sich fragen, was an der Girmesgath entsteht, erklärten beide jetzt die Schritte: Von außen sichtbar ist nur der Rückschnitt auf einer zur Girmesgath gelegenen Wiese, dahinter wird derzeit auch ein Lagerzelt versetzt, und es werden Vorbereitungen für das Chemielager getroffen, das früher für die TAG an der Gladbacher Straße stand.
Aus Sicht von Simon und Körsmeyer hat die Umstrukturierung für die Anwohner an der Girmesgath Vorteile: Durch die Verlegung des Zentralen Fertigwarenlagers nach Grefrath würde der Lkw-Verkehr reduziert. "Am Standort Girmesgath wird nur noch produziert." Große Entwicklungschancen bietet die Umstrukturierung für den Standort Gladbacher Straße. Einige alte Hallen dort sollen abgerissen werden, andere bleiben stehen. Die frei gewordene Fläche von 45 000 Quadratmetern dort soll zu einem Gewerbepark entwickelt werden. Es gebe Interessenten aus dem Automobilbereich, erklärte Körsmeier.
Unverändert besteht die TAG Carpets am Glockenspitz fort; auch dieses Unternehmen ist zuletzt im Bau ausgebessert worden, mit neuem Anstrich. Arbeitnehmer hatten befürchtet, dass die TAG Glockenspitz verkauft wird. Diese Pläne gebe es nicht, sagten Körsmeier und Simon.
