Krefeld Klinikum: „Kritische Qualitätskennziffern“

Krefeld · Eine Katastrophe für Helios

Mit den Fragen der RP zu den Vorwürfen konfrontiert, antwortete die Geschäftsführung des Klinikums gestern abend schriftlich:

„Wir haben alle Kliniken analysiert und halten fest, dass aus der Kardiologie von Prof. Heinrich Klues hervorragende Qualitätskennzahlen vorliegen. Aus der Herzchirurgie liegen für 2007 kritische Qualitätskennziffern vor. Gemeinsam mit Prof. Franz-Xaver Schmid, der diese Ausgangssituation ebenso wie wir vorgefunden hat, arbeiten wir an einer weiteren Verbesserung der Prozesse und damit der medizinischen Ergebnisse in der Herzchirurgie. Die interne Analyse der Kennzahlen aus 2007 findet auf sachlicher Ebene statt. Die Kompensation temporär nicht besetzter Stellen sowie krankheitsbedingter Ausfälle erfolgt über hochqualifizierte externe Honorarärzte. Hierdurch werden Arbeitsüberlastungen vermieden. Weitere Einstellungen stehen bevor. Eine Überprüfung der Herzchirurgie bezogen auf die aktuellen Daten durch die Qualitätssicherungsstelle steht nicht an. Die interne Prüfung der Daten 2007 erfolgt und zielt insbesondere auf die Verbesserung der medizinischen Ergebnisqualität und der Patientensicherheit – in enger Zusammenarbeit mit den Professoren Heinrich Klues und Franz-Xaver Schmid. Damit werden wir auch die Herzchirurgiean das hervorragende Leistungsniveau des Klinikums heranführen und den Standort in diesem Bereich weiter stärken.“

Als die Helios-Kliniken das Krefelder Klinikum übernahmen, hatten sie auch ein Imageproblem mit Krefeld. Finanznot und Vorwürfe von Behandlungsfehlern hatten das Klinikum in eine große Krise gebracht. Seit der Übernahme bemüht sich Helios, dieses Image zu ändern. Mit Erfolg – bis gestern.

Die Übernahme war für Helios eine hervorragende Chance zu zeigen, dass der neue Träger auch für ein neues Image sorgt. Daher ist es unverständlich, weshalb bis heute das seit Monaten bestehende Problem an der Herzchirurgie nicht gelöst wurde. Wenn Helios dieses Problem nicht möglichst schnell löst, schadet es dem Ansehen des Klinikums, riskiert es die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und gefährdet die einmalige Chance, zu zeigen, dass der neue Herr im Haus auch neue Maßstäbe setzt.

(RP)
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