Ex-KFC-Torwart verprügelt Kockel-Prozess beginnt im Mai

Krefeld · Beim Amtsgericht beginnt am 23. Mai der Prozess gegen vier Männer, die Ex-KFC-Torwart Ronny Kockel im Mai 2011 in der Königsburg brutal zusammengeschlagen und -getreten haben sollen.

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Für den früheren Torwart des KFC Uerdingen, Ronny Kockel, endet am 23. Mai eine lange Zeit des Wartens: Beim Krefelder Amtsgericht wird dann gegen vier Männer verhandelt, denen vorgeworfen wird, ihn im vergangenen Jahr in der Krefelder Discothek Königsburg brutal zusammengeschlagen und getreten zu haben.

Das Quartett war aufgrund von Videoaufzeichnungen ermittelt worden. Mindestens einer der vier Männer, die die Tat angeblich bestreiten, ist nach RP-Informationen bereits wegen Körperverletzung vorbestraft. Den Angeklagten drohen Haftstrafen, die aber auch zur Bewährung ausgesetzt werden können (siehe Infokasten). Kockel tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf. Insgesamt sind derzeit drei Verhandlungstage für das Verfahren vorgesehen.

Schlägerei grundlos begonnen

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Quartett gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung begangen hat, heißt es in der Anklageschrift. In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai sollen ein Krefelder des Jahrgangs 1974, ein Kölner (Jahrgang 1976) sowie zwei Düsseldorfer (Jahrgänge 1984 und 85) in der Disco grundlos eine Schlägerei begonnen haben.

Einer der Vier habe Kockel zunächst mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen. Anschließend sollen alle vier Männer auf den damals 35-Jährigen losgegangen sein und ihn unter anderem mit gezielten Tritten gegen den Kopf bewusstlos geprügelt und getreten haben. Auch ein weiterer Mann, der im Prozess als Zeuge aussagen soll, habe einen gezielten Schlag ins Gesicht abbekommen.

Ronny Kockel hatte bei der Attacke schwere Kopfverletzungen erlitten und musste von Spezialisten im Uerdinger St. Josefshospital operiert werden. Durch Tritte gegen den Kopf waren sein Kiefer mehrfach, die Nase sowie mehrere Rippen gebrochen.

Bei der mehrstündigen Operation wurden ihm Stahlplatten in die Kiefer eingesetzt, die demnächst wieder operativ entfernt werden müssen. Sein Mund war komplett verdrahtet, er konnte tagelang nur Flüssignahrung zu sich nehmen, nahm dementsprechend viel Körpergewicht ab.

uch heute noch leidet Kockel, der mittlerweile die A-Junioren des KFC Uerdingen trainiert und in der Geschäftsstelle des Vereins sich ums Marketing und die Sponsorenbetreuung kümmert, unter den Nachwirkungen des Angriffs. Ein Fußballspiel hat Ronny Kockel, der in seiner Karriere unter anderem als Profi im Iran und auf Zypern aktiv gewesen ist, seither nicht mehr bestritten — möglicherweise wird er es auch nicht mehr dürfen.

(RP/top)
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