Krefeld Kölner Häfen übernehmen das Krefelder Containerterminal

Krefeld · Die Hafenfamilie wächst weiter zusammen: KCT-Geschäftsführer Holger Kemp sieht darin nur Vorteile.

 Am Hafenkopf ist das denkmalgeschützte Gebäude gut zu erkennen, das bislang eine Ausweitung des Containerterminals verhindert.

Am Hafenkopf ist das denkmalgeschützte Gebäude gut zu erkennen, das bislang eine Ausweitung des Containerterminals verhindert.

Foto: Thomas Lammertz

Das Containerterminal im Krefelder Hafen hat einen neuen Eigentümer. Nachdem das Bundeskartellamt Ende des vergangenen Jahres grünes Licht gegeben hat, ist die Übernahme nun vollzogen. Neuer Eigentümer ist die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK). "Wir sind eine 100-prozentige Tochter der Neska, und die Neska ist jetzt eine 100-prozentige Tochter der Kölner Häfen", bestätigte Holger Kemp, Geschäftsführer des Krefelder Containerterminals (KCT) mit 32.500 Quadratmeter Freilagerfläche am Hafenkopf in Linn, auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Umschlagmengen am KCT entwickeln sich seit Beginn des operativen Geschäfts im Jahr 2008 sehr positiv. Mit der Ansiedlung der Logistikzentren der Baumarktkette Bauhaus, der Handelsgesellschaft VGG und des Holzimporteurs Brockmann wird sich das Geschäft weiter verbessern. Eine Ausweitung der Aktivitäten am Standort ist jedoch schwierig. Dazu müsste die Hafen GmbH & Co KG als Eigentümer der Flächen und der Containerkrananlagen die Genehmigung bekommen, das in der Denkmalliste stehende früher Magazingebäude der Spedition Keutmann abreißen zu dürfen. Entsprechende Gespräche mit der Oberen Denkmalbehörde beim Landschaftsverband Rheinland sind bereits geführt worden. "Wir kommen auch in absehbarer Zukunft mit dem Platzangebot noch gut zurecht", betonte Kemp.

 Das Krefelder Containerterminal hat 32.500 Quadratmeter Fläche und die Kräne vom Krefelder Hafen gepachtet.

Das Krefelder Containerterminal hat 32.500 Quadratmeter Fläche und die Kräne vom Krefelder Hafen gepachtet.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Eigentümerwechsel beim KCT hat für den Krefelder Hafen zunächst keine negativen Auswirkungen. Der Rheinhafen verdient sein Geld dadurch, dass er Einnahmen durch die Verpachtung der Fläche für das KCT und die Bereitstellung der Kräne erzielt. Darüber hinaus muss KCT für jede Tonne an Gütern, die über den 220 Meter langen Kai an Land gehievt werden, ein Ufergeld bezahlen. Da spielt es keine Rolle, ob die Kölner Häfen oder jemand anders Eigentümer des Containerterminals sind.

Auch Kemp sieht in der neuen Entwicklung keinen Grund zur Sorge, dass Tonnagen etwa in die Domstadt umgeleitet werden könnten. "Das geht aus preislichen Gründen nicht", erklärte er. Das KCT habe sich als Umschlagplatz für die linksrheinische Region - Krefeld, Mönchengladbach, bis in die Niederlande - konzentriert und sei damit erfolgreich am Markt präsent. Das Gegenteil von Skepsis sei bei ihm vorherrschend, betonte der KCT-Geschäftsführer. "Die Vorteile überwiegen. Wir rücken jetzt alle familiärer zusammen", meinte Kemp. Bei der Krefelder Hafen GmbH & Co KG seien neben der Stadt Krefeld bereits die Neuss-Düsseldorfer Häfen als Gesellschafter mit im Boot. Die Duisburger Kollegen verfügten über Flächen in Krefeld, und jetzt seien auch die Kölner Häfen eingebunden.

Deren Vorstandssprecher Horst Leonhardt sagte zu der vollständigen Übernahme der Schifffahrts- und Speditionskontor GmbH Neska und damit zum KCT: "Die Neska ist ein Traditionsunternehmen, das vor 90 Jahren in Köln gegründet wurde und mit dem die HGK seit vielen Jahren eng verbunden ist. Wir freuen uns, dass wir unsere bewährte Zusammenarbeit jetzt noch intensiver gestalten können. Mit ihren vielfältigen Dienstleistungen in der Massengutlogistik und im kombinierten Verkehr ist die Neska ein Unternehmen, das hervorragend zur HGK und ihren Beteiligungen passt. Gemeinsam stärken wir unsere bestehenden Geschäfte in den Häfen, in der Binnenschifffahrt und im Schienengüterverkehr und schaffen die Basis für weiteres Wachstum."

(RP)
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