Krefeld Kohlenmonoxid - der stille Killer: fünf Personen vergiftet

Krefeld · Fünf Menschen mussten am Wochenende in Krefeld mit Vergiftungen in eine Spezialklinik eingeliefert werden.

Der stille Killer war am Wochenende gleich zweimal in Krefeld aktiv, diesmal aber gnädig: Die Opfer überlebten. Stiller Killer ist die branchenübliche Bezeichnung für das hochgiftige, farb- und geruchlose Kohlenmonoxid. Fünf Personen mussten am Freitag und am Samstag zur Behandlung in eine Spezialklinik in die Landeshauptstadt Düsseldorf eingeliefert werden. Darunter befanden sich auch zwei Einsatzkräfte des Rettungsdienstes.

Die betroffenen Krefelder hatten insofern Glück, dass sie nicht während des Schlafes das gefährliche Gas eingeatmet haben. Das wäre erfahrungsgemäß das sichere Todesurteil gewesen. Nachrichten wie die vom Tod von sechs Jugendlichen in einer Gartenlaube im fränkischen Arnstein Anfang des Jahres erschütterten die Republik.

Die Krefelder bemerkten die Symptome Unwohlsein und Schwindel und alarmierten die Einsatzkräfte. Am späten Freitagnachmittag wurde der Rettungsdienst zu einem Mehrfamilienhaus an der Elisabethstraße gerufen. Eine Bewohnerin des Hauses war aufgrund von Unwohlsein im Badezimmer gestürzt. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte signalisierte der mitgeführte Kohlenmonoxid-Warner eine erhöhte Konzentration des Gases in der Wohnung. Vermutlich gab es einen Defekt an der Gastherme im Badezimmer. Beide Bewohner wurden daraufhin direkt ins Freie gebracht und vom Rettungsdienst untersucht. Die Frau kam ins Krankenhaus.

Tags darauf, am Samstag gegen 15.30 Uhr, kam es erneut zu einer Alarmierung des Rettungsdienstes für eine Person mit starkem Unwohlsein. In einer Wohnung an der Steckendorferstraße war eine Jugendliche im Badezimmer kollabiert. Auch dort signalisierte der mitgeführte Kohlenmonoxid-Warner eine stark erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration in der Wohnung. Alle anwesenden Personen begaben sich direkt ins Freie und wurden vom Rettungsdienst in Empfang genommen und untersucht. Der stellte fest, dass die Jugendliche sowie eine weitere Person aus der Wohnung zur Behandlung in eine Spezialklinik transportiert werden müssen. Die beiden als erste eingetroffenen Helfer wurden vorsorglich ebenfalls in die Spezialklinik gebracht. Nach kurzer Zeit konnten sie das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

Messungen der Feuerwehr ergaben auch an der Steckendorferstraße eine erhöhte Konzentration von Kohlenmonoxid im Badezimmer. Die genaue Ursache ist noch unbekannt. In den weiteren Wohnungen des Mehrfamilienhauses waren die Messungen negativ.

(sti)
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