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Krefeld Kommission prüft: Bleibt Krefeld fahrradfreundliche Stadt?

Krefeld · Bleibt Krefeld auch künftig Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte (AGFS) in NRW? Noch ist unklar, ob sich Krefeld auch in Zukunft dieses Gütesiegel geben kann.

Hintergrund: In der Satzung der Arbeitsgemeinschaft von 2007 haben sich die Mitgliedsstätte festgelegt, dass alle sieben Jahre geprüft werden soll, ob die Stadt noch das Anrecht hat, Mitglied der AGFS zu bleiben. Für Krefeld stand diese Prüfung jetzt ebenso an wie für 35 der insgesamt 72 weitere Kommunen an - also für alle Kommunen, die im Jahr 2007 schon Mitglied waren. Im Mai hatte sich die Stadt Krefeld beworben. Das Ergebnis soll am 1. Dezember mitgeteilt werden.

Die Krefelder Grünen machten gestern auf das Thema Fahrradfreundlichkeit aufmerksam und wollen im nächsten Rat erfahren, ob die Mitgliedschaft Krefelds in diesem Gremium weiter besteht. Karl-Heinz Renner, fahrradpolitischer Sprecher der Grünen, sagte gestern, dass wegen des großen Sanierungsbedarfs der Fahrradwege der Verbleib in der Organisation nicht gesichert sei. Die Kommissionsmitglieder, darunter Vertreter von Land und ADFC dürfen sich offiziell noch nicht äußern. Es gilt aber als gesichert, dass Krefeld weiterhin Mitglied der Kommission bleibt - zumal Oberbürgermeister Gregor Kathstede Vorsitzender des AGFS-Präsidiums ist und die Geschäftsstelle der AGFS seit Gründung 1993 bei der Stadt Krefeld angesiedelt ist. Ziel damals: Die Bedingungen für Nahmobilität, Nahversorgung und Naherholung attraktiver zu machen. Der Radverkehrsanteil soll auf 25 Prozent aller Verkehrsteilnehmer gesteigert werden.

Ein Ausschluss von Krefeld aus der AGFS gilt auch wegen der Art der Prüfung als unwahrscheinlich. Bei einem Großteil der Bewerberstädte ist, so erfuhr unsere Zeitung, allein auf Basis eingereichter Unterlagen über die Fortsetzung der Mitgliedschaft entschieden worden. "Um in allen Städten die Fahrradfreundlichkeit konkret zu testen, fehlt einfach die Zeit", sagte ein Kommissionsmitglied. Ergebnis der Prüfung sei aber, dass mehrere Kommunen nichtöffentlich mitgeteilt bekommen, wo Handlungsbedarf besteht.

Die Krefelder Grünen verwiesen gestern auch auf die Maßnahmen, die in Krefeld für Fahrradfahrer umgesetzt worden sind. Aktionen wie zuletzt die "Black Box" zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Schüler nährten die Hoffnung, dass der Antrag Krefelds genehmigt wird, sagte Renner. Groben Schätzungen zufolge gebe es mittlerweile mehr Räder als Menschen in Krefeld, mit einem Anteil am Verkehr von 23 Prozent spiele Krefeld in der "Oberliga" der Fahrradstädte in Deutschland. Renner fordert mehr Schutzstreifen, ein verbessertes Fahrradleitsystem mit Knotenpunkten, fahrradfreundlichere Regelungen in Kreuzungsbereichen und die Krefelder Promenade als Zukunftsprojekt.

(RP)
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