Krefeld Kommunaler Ordnungsdienst ist nie zu erreichen

Krefeld · Die Stadt gibt der Bürgerschaft für die Erreichbarkeit des städtischen Personals falsche Telefonnummern an.

Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) ist auf der städtischen Webseite mit einer falschen Rufnummer eingetragen. Die korrekte Nummer, so ergab eine Nachfrage unserer Redaktion, ist auch im städtischen Presseamt nicht geläufig. Anlass der Anfrage waren Gespräche mit Bürgern aus diversen Stadtteilen, die eine vermehrte Präsenz des KOD forderten und gleichzeitig klagten, der KOD sei "gefühlt nie" ans Telefon zu bekommen.

Diese Kritik sei "nicht nachvollziehbar", teilte das Presseamt unserer Redaktion jetzt mit. "Erreichen kann man den KOD während der Geschäftszeiten der Verwaltung unter der Rufnummer 86 22 25", heißt es in dem Schreiben. Außerhalb dieser Zeiten könne der KOD über die Leitstelle der Polizei unter der Rufnummer 63 40 informiert werden. "Diese Nummern sind nie tot", schreibt ein Stadtsprecher.

Problem: Die von dem Stadtsprecher genannte KOD-Rufnummer führt an einen ganz anderen Apparat, dort meldet sich die Poststelle der Krefelder Stadtverwaltung. Auch eine Google-Suche und eine Suche auf der Webseite der Stadt Krefeld selbst führen immer wieder zu dieser falschen Rufnummer.

Die richtige Telefonnummer des Kommunalen Ordnungsdienstes soll nach Auskunft der Mitarbeiterin der Poststelle 862202 sein. Dort sollen, so die Infos auf der Webseite der Stadt, zu den Dienstzeiten Montag bis Freitag von 7.30 bis 24 Uhr, Samstag von 10 bis 17.30 Uhr und von 19.30 bis 3 Uhr, Ansprechpartner des KOD erreichbar sein.

Stichprobenartige Anrufe an drei Tagen zu zehn verschiedenen Zeiten ergaben allerdings, dass auch unter dieser Nummer kein KOD-Mitarbeiter an den Apparat geht. Ein Anrufbeantworter oder eine Ruf-Weiterleitung sind nicht geschaltet.

"Dass man den Eindruck gewinnt, dass der KOD nicht zu sehen ist, mag an den Dienstzeiten und der personellen Besetzung liegen. Selbst wenn alle zwölf Stellen demnächst wieder besetzt sind, wird bei den aktuellen Zeiten natürlich im Zweischicht-Betrieb gearbeitet", schreibt das Presseamt. Das bedeute, es seien, "rein theoretisch" sechs Mann unterwegs. Das, verteilt auf das Stadtgebiet, "macht die Sache schon recht dünn. Wenn jetzt noch Urlaub, Krankheit oder Fortbildungen hinzukommen, bröckelt die Mannstärke enorm." Diesen Umstand zu ändern, liege aber in der Hand der Politik. Gestern wurde das Thema nun im Ausschuss für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit diskutiert - hinter verschlossenen Türen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Der Kommunale Ordnungsdienst soll Ansprechpartner in Sachen Ordnung und Sauberkeit auf Krefelder Straßen, Wegen und Plätzen sein und sollen zu mehr Sicherheit in der Stadt beitragen. Seine Mitarbeiter sind berechtigt, bei Ordnungswidrigkeiten Verwarngelder zu erheben und entgegenzunehmen.

Derzeit sind 10,5 von 12 Stellen besetzt, ein Bewerbungsverfahren läuft.

(RP)
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