Krefeld Kräftiger Schub für China-Handel

Krefeld · Ein junges Unternehmen bietet ein neuartiges Dienstleistungskonzept für junge Firmen an. Die Spezialität: Handelskontakte nach China vermitteln. Zum Auftakt war ein hochrangiger Wirtschaftsmanager aus Weihai zu Gast.

 Ranghöchster Gast beim "Incubation day" von Simplioffice: Lv Xiaodong, Chef der "Weihai Economic and Technological Development Zone", bei seinem Grußwort in Krefeld. Er steht der Organisation vor, die die Drei-Millionen-Stadt Weihai wirtschaftlich entwickeln soll.

Ranghöchster Gast beim "Incubation day" von Simplioffice: Lv Xiaodong, Chef der "Weihai Economic and Technological Development Zone", bei seinem Grußwort in Krefeld. Er steht der Organisation vor, die die Drei-Millionen-Stadt Weihai wirtschaftlich entwickeln soll.

Foto: Lammertz

Im Europapark Fichtenhain hat sich ein Unternehmen angesiedelt, dessen Name Programm ist: Simplioffice". Die Anspielung auf "simply office (einfaches Büro) zielt nicht auf karge Büroeinrichtung - es geht um schlanke, bedarfsgerechte Infrastruktur. Manchmal braucht ein Unternehmen eben nur einen Schreibtisch, und den möglicherweise nur zwei Stunden am Tag. So bietet Simplioffice Firmen Büroraum nach Bedarf an, aber auch - und das ist viel wichtiger - Infrastruktur und Assistenz: Dazu zählen anwaltliche Hilfe, Unternehmens- und Rechtsberatung, Motivationstraining, Hilfen bei der Präsentation und - vielleicht am wichtigsten - Kontakte zum Aufbau von Geschäftsbeziehungen, vor allem zwischen China und Deutschland.

"Ein Schwerpunkt ist, vor allem in Krefeld, internationalen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich in Krefeld anzusiedeln und durch unser Know-how und unsere Kontakte zu wachsen und sich am deutschen Markt zu platzieren", erläutert Karl Grage, einer der Gesellschafter von Simplioffice. Neben ihm gibt es sieben chinesische Gesellschafter, drei weitere will Grage ins Boot holen. "Wir gehen davon aus: Nicht nur junge deutsche Unternehmen können solche Unterstützung brauchen, auch chinesische Firmen sind auf dem deutschen Markt unerfahren, kennen sich mit deutschem Recht nicht aus", sagt Grage.

Er hat das Simplioffice-Konzept jetzt vorgestellt. Anlass war der erste sogenannte "Incubation Day", bei dem sich deutsche Firmenvertreter und eine chinesische Wirtschaftsdelegation aus der Stadt Weihai in den Räumen von Simplioffice getroffen haben. Ranghöchster Gast aus China: Lv Xiaodong, Chef der "Weihai Economic and Technological Development Zone", also jener Organisation, die die Drei-Millionen-Stadt Weihai wirtschaftlich entwickeln soll.

Inkubation - gemeint ist die Gründungsphase eines Unternehmens, in der es Fuß fasst auf dem Markt und wächst. Das Interesse an dem Angebot von Simplioffice ist laut Grage groß: "Auch wenn die offizielle Eröffnung erst Anfang Januar stattfindet, sind wir bereits gut belegt und können uns vor Mietanfragen kaum retten." Geld verdient Simplioffice zum Teil aus den Mieteinnahmen, zum Teil aus Beteiligungen an den Unternehmen, die Kunde werden.

Der Standort im Europapark Fichtenhain besteht insgesamt aus 2800 Quadratmetern Büroraum, der bis Januar kernsaniert und fertiggestellt sein soll. Simplioffice selbst ist auch noch ein junges, wachsendes Unternehmen. Bislang gibt es Standorte in Leipzig, Berlin und Krefeld mit insgesamt 25 Mitarbeitern. Krefeld ist auch wegen seiner traditionell guten Wirtschaftsbeziehungen nach China ausgesucht worden. Unterstützt wurde die Ansiedlung von der Stadt Krefeld und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Der erste Inkubationstag in Krefeld war laut Grange ein Erfolg: Ihm zufolge wurden Absichtserklärungen über ein Handelsvolumen im zweistelligen Millionenbereich unterzeichnet.

(RP)
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