Krefeld Kraftwerk-Plan vor Offenlage

Krefeld · Der nächste Schritt zur Genehmigung des Steinkohle-Kraftwerks naht: Unbeeindruckt vom neuen Urteil zum Kraftwerk Datteln sollen die Pläne offengelegt werden. Gestern trafen sich SPD, Currenta und Trianel im Chempark.

Eigentlich sollte es um das Krefelder Steinkohlekraftwerk gehen — das neue Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Steinkohlekraftwerk in Datteln maß dem gestrigen Treffen von SPD, Trianel und Currenta eine besondere Bedeutung bei. In Datteln muss für das Kraftwerk ein neuer Bebauungsplan erstellt werden. Seitdem stellt sich die Frage: Hält der Krefelder Bebauungsplan 10a? Sven Becker, Vorstandssprecher von Trianel, gab sich zuversichtlich: "Wir halten uns an die rechtlichen Regeln des Bebauungsplanes, nach dem Fall Datteln wurden die Papiere noch einmal besonders geprüft." Ulrich Hahnen, Krefelder SPD-Fraktionssprecher, signalisierte den Beistand der Politik: "Der Stadtrat hat sich intensiv mit der Frage der Gültigkeit der Bebauungspläne beschäftigt."

Angebote mit 2000 DinA4-Seiten

Unterdessen wird das Zeitfenster konkreter. Die Pläne für das Trianel-Kraftwerk, ein Milliardenprojekt, sollen laut Unternehmenssprecher Elmar Thyen bald ausgelegt werden. Trianel rechnet mit einer "baldigen Offenlage", wahrscheinlich im Seidenweberhaus. Inzwischen seien sechs Angebote von Kraftwerksbauern eingegangen, jedes Angebot bestehe aus 2000 Din A 4-Seiten und müsse jetzt sorgfältig studiert werden. Ab dem dritten Quartal begönnen die Gespräche mit den Banken. Einen Baubeschluss könne es mit viel Glück zur Jahreswende geben.

Politischen Rückenwind für diese Pläne versuchte die SPD zu geben. Mit der Präsenz gleich mehrerer Landtagsmitglieder und -kandidaten im Chempark sollte Currenta-Chef Dresely signalisieren, dass die Landes-SPD auf Seiten von Bayer sei, sagte Norbert Römer. Zuvor hatten sich zwei Duisburger SPD-Landtagskandidaten gegen CO-Pipeline und Kraftwerk ausgesprochen. Was würde dann aus Uerdingen? Diese Frage umsorgt die SPD-Landtagskandidatin Ina Spanier-Oppermann, gebürtig aus Recklinghausen. Gestern sagte sie: "Kommen Sie mal in meine alte Heimat. Da gibt es keine Industrie mehr, da geht aber auch niemand mehr ins Café. Die kommen alle nach Krefeld, weil es hier schöner ist."

(RP)
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