Boykott türkischer Geschäfte gefordert Krefelder Jusos überreichen AfD-Politiker Türkei-Präsente

Krefeld · Anlässlich der Eröffnung seines Büros in Krefeld haben die Jusos dem AfD-Bundestagsabgeordneten Kay Gottschalk einen Korb mit türkischen Waren überreicht. Das Geschenk spielt auf eine Aussage Gottschalks beim Neujahrsempfang der AfD in Krefeld an.

 Die Jusos vor Büro des AfD-Bundestagsabgeordneten Kay Gottschalk.

Die Jusos vor Büro des AfD-Bundestagsabgeordneten Kay Gottschalk.

Foto: Stella Rütten

Er hatte dazu aufgerufen, aus Protest gegen den türkischen Präsidenten Erdogan türkische Geschäfte zu boykottieren. Die Jungsozialisten in der SPD (Jusos) wollten mit ihrem Präsent darauf aufmerksam machen, dass eine vielfältige Gesellschaft eine Bereicherung sei — Rütten: "Wir haben Herrn Gottschalk einen Korb gegeben und erinnern daran, dass Krefeld bunt ist und wir uns über die Vielfalt in unserer Stadt freuen und sie ein Teil unseres Selbstverständnisses als tolerante Stadt ist." Gottschalk, der sein Büro am Samstag bezogen hat, hatte sich einen Tag nach seiner Äußerung für ebendiese entschuldigt.

Die SPD kauft dem AfD-Mann seine Entschuldigung nicht ab und sieht dahinter Kalkül: "Es wird von diesen Personen sehr häufig gehetzt, um in den Medien zu landen. Relativierungen im Anschluss sollen nur vor Strafverfolgung schützen. Aber der Satz ist der, der im Kopf der Menschen hängenbleibt."

Wie SPD-Chef Ralph-Harry Klaer berichtet, habe Gottschalk seinen Juso-Besuchern gesagt, als früheres SPD-Mitglied hänge er noch ein bisschen an der Partei. Die Jusos fände er insgeheim toll, besonders den Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert, zumal auch er, Gottschalk, nicht für die Große Koalition sei. Seine Einladung zum Sekt lehnte Krefelds Juso-Vorsitzende Stella Rütten ab.

(vo)
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