Krefeld Krefeld gewinnt bei Flächenranking

Krefeld · Im Entwurf des Regionalplans profitiert Krefeld wegen der Nähe zu Düsseldorf. Die Landeshauptstadt kann wachsenden Bedarf an Neubauten nicht decken - neue Baufläche soll nun in Fischeln entstehen.

 Diese Karte zeigt auf, welche Besiedlungstypen die Bezirksregierung Düsseldorf für die einzelnen Regionen im Regierungsbezirk Düsseldorf vorsieht. Krefeld ist als "oberzentraler Siedlungsstrukturtyp" gekennzeichnet, mit einer Durchschnittsdichte von 45 Wohneinheiten je Hektar. In den kommenden Jahren sollen insbesondere im Süden Krefelds neue Baugebiete entstehen.

Diese Karte zeigt auf, welche Besiedlungstypen die Bezirksregierung Düsseldorf für die einzelnen Regionen im Regierungsbezirk Düsseldorf vorsieht. Krefeld ist als "oberzentraler Siedlungsstrukturtyp" gekennzeichnet, mit einer Durchschnittsdichte von 45 Wohneinheiten je Hektar. In den kommenden Jahren sollen insbesondere im Süden Krefelds neue Baugebiete entstehen.

Foto: Bezirksregierung Düsseldorf

Die Stadt Krefeld soll nach Vorstellung der Bezirksregierung Düsseldorf einen Teil der Unterkapazitäten auf dem Wohnungsmarkt in Düsseldorf auffangen. Dies geht aus dem neuen Regionalplan hervor. Im Krefelder Süden sollen jetzt mit Priorität neue Baugebiete ausgewiesen werden - dabei handelt es sich um Flächen in Fischeln an der K-Bahn, am Friedhof und in Fischeln Südwest. Krefeld wird somit im neuen Entwurf des Regionalplans als eindeutiger Gewinner bei der Zuweisung von Wohnflächen beschrieben. 2115 neue Wohneinheiten sollen hier entstehen - in Relation zur Gesamtbevölkerung mehr als in allen anderen Städten des Regierungsbezirks.

 Die Grafik zeigt. Gemessen an der Gesamtbevölkerung hat Krefeld die höchste Zuteilung an neuen Wohneinheiten, gefolgt von Duisburg und Meerbusch.

Die Grafik zeigt. Gemessen an der Gesamtbevölkerung hat Krefeld die höchste Zuteilung an neuen Wohneinheiten, gefolgt von Duisburg und Meerbusch.

Foto: Bezirksregierung Düsseldorf

Zum Hintergrund: Der Regionalplan legt die grobe Entwicklung innerhalb des Regierungsbezirks Düsseldorfs in den kommenden Jahren fest. Im Regionalplan werden auch die Siedlungsbereiche festlegt, in denen die Kommunen vorrangig ihre Wohnbaulandentwicklung betreiben sollen. Der Plan ist bindend für die Kommunen. Der Entwurf ist jetzt den Kommunen, so auch Krefeld, zur Stellungnahme übersandt worden.

Um herauszufinden, wie groß der Bedarf an Wohnflächen in den einzelnen Kommunen im groben Zeitraum bis 2032 ist, haben die Regionalplaner ein kompliziertes Rechenmodell initiiert. Im Kern beobachten sie demnach zwei Tendenzen: Die Bevölkerung nimmt im Regierungsbezirk Düsseldorf zwar ab: weil es aber immer mehr Ein- und Zwei-Personen-Haushalte gibt, dafür weniger Drei- und Vier-Personen-Haushalte, gibt es in einigen Regionen weiterhin Bedarf an Neubauten.

Im Entwurf des Regionalplans ist für alle 49 Kreise und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks ein Bedarf von rund 110 000 Wohneinheiten ermittelt worden. Düsseldorf benötigt demnach 32 000 neue Wohneinheiten, hat aber nur eine Reserve von 20 000 Wohneinheiten. "Allein in der Stadt Düsseldorf ist es nicht möglich, den Bedarf in Gänze flächenmäßig darzustellen", stellt ein Sprecher der Bezirksregierung fest. Die Behörde sieht einen "Bedarfsüberhang" von 12 000 Wohneinheiten. Das entspricht einem Flächenbedarf je nach Dichteannahme von insgesamt 200 bis 400 Hektar, der auf die umliegenden Kommunen verteilt werden soll. Hier kommt Krefeld ins Spiel.

Die Bezirksregierung hat in der Berechnung ein Ranking jener Flächen erstellt, die die Unterkapazität in Düsseldorf ausgleichen könnten. Die Kriterien waren dabei insbesondere die Erreichbarkeit von Düsseldorf mit Bus und Bahn. Deshalb haben Kommunen, die rund um Düsseldorf liegen und in der Nähe zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) liegen, bei diesen Kriterien meist besser als die weiter entfernt liegenden Kommunen abgeschnitten. Untersucht wurden alle Gemeinden, die von Düsseldorf aus in maximal 30 Fahrminuten zu erreichen sind.

Insgesamt wurden 85 Flächen in 23 teilnehmenden Gemeinden geprüft. Um den Überhang der Stadt Düsseldorf abzudecken, sollen die 30 höchstplatzierten Flächen mit insgesamt 12 080 Wohneinheiten in der Regionalplanfortschreibung berücksichtigt werden. Die Kommunen um Düsseldorf sollen also zuerst diejenigen Flächen des bestehenden Flächenpotenzials entwickeln, "die auch positive regionale Wirkung entfalten", heißt es im Entwurf des Regionalplans.

Dass Krefeld von Düsseldorf profitieren kann, hatten Stadt, Stadtwerke, Wohnstätte und Wirtschaftsförderungsgesellschaft schon 2010 erkannt und die Kampagne "Komm' doch mal rüber" gestartet. Auf einer Internetseite und mit Plakaten waren die Düsseldorfer aufgefordert worden, auch einmal Veranstaltungen oder die City in Krefeld zu besuchen.

(RP)
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