Krefelder Stadtverwaltung 500 Wohnungen für 2000 Flüchtlinge

Krefeld · Weitere 1000 Personen haben eigenständig eine Bleibe in der Stadt gefunden. Rund 300 Plätze in Sammelunterkünften hält die Stadt für mögliche neue Flüchtlinge bereit.

"Die Unterkunft Siemesdyk ist eine Einrichtung, die die Stadt vor 28 Jahren von der Wohnstätte angemietet hat", so Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales. Der damals abgeschlossene Mietvertrag läuft noch bis zum Jahr 2020.

"Die Unterkunft Siemesdyk ist eine Einrichtung, die die Stadt vor 28 Jahren von der Wohnstätte angemietet hat", so Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales. Der damals abgeschlossene Mietvertrag läuft noch bis zum Jahr 2020.

Foto: Thomas Lammertz

Krefeld hält derzeit rund 300 Plätze in Sammelunterkünften für mögliche neue Flüchtlinge bereit. Auf diese Zahl hat sich der Verwaltungsvorstand um Oberbürgermeister Frank Meyer geeinigt. Das erklärte Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Senioren. Die CDU hatte eine entsprechende Anfrage an die Stadtspitze gestellt. Zusätzlich wollten die Christdemokraten wissen, wie hoch die Belegungszahlen in den Flüchtlingsunterkünften sind und wie es um den Leerstand bestellt ist.

Nach Aussage von Gottschalk ist die Stadt in diesem Punkt auf dem richtigen Weg. So gibt es in Krefeld derzeit noch drei Sammelunterkünfte am Siemesdyk, in der ehemaligen Schule am Wehrhahnweg sowie dem früheren Seniorenheim an der Westparkstraße. Am Siemesdyk werden neben Flüchtlingen auch Aussiedler und Obdachlose betreut und versorgt. In der Unterkunft sind derzeit unter anderem mehr als 20 Bewohner untergebracht, deren Wohnungen vor rund zwei Wochen bei einem Brand an der Breite Straße zerstört worden waren. Ursache des Feuers soll nach ersten Ermittlungen der Polizei Brandstiftung gewesen sein. "Siemesdyk ist eine Einrichtung, die die Stadt vor 28 Jahren von der Wohnstätte angemietet hat", so Gottschalk. Der damals abgeschlossene Mietvertrag läuft noch bis zum Jahr 2020.

Britta Oellers, Sprecherin der CDU im Sozialausschuss.

Britta Oellers, Sprecherin der CDU im Sozialausschuss.

Foto: TL

Gleichzeitig hat die Verwaltung in den vergangenen Monaten die Anzahl der Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt erheblich reduziert. "Die Traglufthalle ist abgebaut, auch werden keine Turnhallen mehr belegt", erklärte der Amtsleiter. Die drei noch bestehenden Sammelunterkünfte halten 660 Plätze vor, davon seien 388 genutzt. Der "Rest" sei die Reserve, die die Stadt vorhält, falls die Flüchtlingszahlen wieder nach oben klettern sollten. Gottschalk: "Damit können wir auf Veränderungen schnell und kurzfristig reagieren, sollten die Zahlen wieder steigen."

Teilweise langfristig wurden rund 500 Wohnungen in Krefeld von der Verwaltung angemietet, in denen derzeit etwa 2000 Menschen mit einem Flüchtlingshintergrund leben. "Weitere 1000 Personen haben in der Stadt eigenständig eine Wohnung gefunden", ergänzte Gottschalk. Völlig zum Erliegen gekommen ist der Zuzug von Flüchtlingen nach Krefeld nicht: In den vergangenen sechs Wochen haben 90 Neuankömmlinge in der Stadt eine erste Bleibe gefunden. Britta Oellers, CDU-Landtagsabgeordnete und Sprecherin ihrer Fraktion im Sozialausschuss, begrüßte die Entscheidung der Verwaltung: "Wir wissen nicht, was in der Welt passiert. Es ist daher gut, dass Krefeld diese drei Sammelunterkünfte hat."

Einen besonderen Dank richtete Sozialdezernent Thomas Visser in der Ausschusssitzung an die Krefelder Sportvereine: "Die Sportlandschaft der Stadt hat sich in der Vergangenheit erheblich zurücknehmen müssen. Neun Turnhallen haben wir in der Spitze für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Diese Zeit ist vorbei." Vor allem auch mit Blick auf die Schulen zeigt sich der Beigeordnete erleichtert, dass in diesem Punkt ein geordneter Betrieb wieder möglich ist: "Und mit der jüngsten Hinwendung zu G 9 wird der Flächenbedarf der Schulen in der Zukunft weiter anwachsen."

(RP)
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