Krefeld "Krefeld pur" löst die Fashionworld ab

Krefeld · Die Werbegemeinschaft Krefeld startet im September mit einer neuen Veranstaltung und einem verkaufsoffenen Sonntag in die Lücke, die nach der Einstellung der größten Straßenmodenschau der Welt entstanden ist.

 Krefeld pur: Günter Elping, Oliver Reiners, Jörg Pastoors, Marcus J. Stocks, Franz-Joseph Greve, Christoph Borgmann und Lutz Gottschalk (von links) stecken mitten in den Vorbereitungen.

Krefeld pur: Günter Elping, Oliver Reiners, Jörg Pastoors, Marcus J. Stocks, Franz-Joseph Greve, Christoph Borgmann und Lutz Gottschalk (von links) stecken mitten in den Vorbereitungen.

Foto: Thomas lammertz

Die größte Straßenmodenschau der Welt und Fashionworld war gestern - "Krefeld pur" ist heute. Nachdem die erfolgreichste Marketingveranstaltung der Stadt Krefeld von Oberbürgermeister Gregor Kathstede aus finanziellen Gründen vorläufig eingestellt worden sei, habe die Werbegemeinschaft Krefeld dieses Vakuum füllen wollen, erklärte deren Vorsitzender Franz-Joseph Greve gestern. Krefeld pur sei keine Ersatzveranstaltung, sondern eine Rückbesinnung auf Krefelder Stärken. Die Veranstaltung findet am Wochenende 20. und 21. September in der Innenstadt statt.

Der Handel will an den beiden Tagen zeigen, was in ihm steckt: Mode, Genuss und Lebensstil. Und die Macher genießen bereits einen großen Vertrauensvorsprung bei allen Beteiligten und den lokalen Sponsoren. Christoph Borgmann berichtet von der Teilnahme des Kaufhofs und C & A, die sich auffällig zum Standort bekennen, und parat stehenden Unterstützern wie Sparkasse, Stadtwerke, Königshofer und Tölke & Fischer.

Krefeld pur, das ist der Verzicht auf aufwendige Bühnen und eingeflogene Mannequins. Stattdessen gibt es Präsentationen in oder vor den Häusern der Händler und Handelsketten. Kaufhof zum Beispiel feiert 110 Jahre am Standort Krefeld und zeigt seine neu gestaltete, 3000 Quadratmeter große Modeetage für Damenoberbekleidung. Auf einer Inhouse-Bühne zeigen Profi- und Nachwuchsmodels aus der Tanzschule Biggi Klömpkes die neusten Trends und Schnitte. "Wir sind froh, dass Krefeld pur anders aussieht als die Fashionworld. Der Kaufhof ist nämlich mehr als Mode und Textilien", sagt Jörg Pastoors. Zur Feier des 110-jährigen Bestehens würden prominente Gäste wie Charlie Chaplin und Marlene Dietrich erwartet. Die Doubles werden eine große Geburtstagstorte anschneiden, kündigte der Krefelder Kaufhof-Chef an. Und sie seien wetterunabhängig, nennt er einen weiteren Vorteil der neuen Veranstaltung.

C & A baut draußen seine Bühne auf und setzt sowohl bei der Unterhaltung als auch bei der Präsentation der Mode auf Lokalkolorit. Musik und Tanz bieten die Akteure von Mine-Sports. Die Breakdance- und HipHop-Stars der Tanzschule von Mine Berdermann sind national und international bei Wettkämpfen und Fernsehrauftritten erfolgreich. In puncto Mode kommen die angehenden Bekleidungstechnischen Assistenten des Berufskollegs Vera Beckers zum Zuge. Sie zeigen auf dem Laufsteg, was das Sortiment des Bekleidungsunternehmens C & A zu bieten hat.

Der Schwanenmarkt und das Modehaus Greve sind ebenso mit einer eigenen Modenschau dabei wie Schinke Couture von der Königstraße. Apropos Königstraße: "Wir werden dort einen Catwalk aufbauen, auf dem die Besucher von Krefeld pur bestens unterhalten und über neue Farben und angesagte Materialien in der Mode informiert werden", berichtet Christoph Borgmann. Von Delikatessen Franken bis Höhe Sport Borgmann und Kaufhof werde die Königstraße einiges bieten und abends überdacht Party feiern.

Professionelle Modenschauen bilden den Kern. Hinzu kommen gute Gastronomie und ein attraktives Rahmenprogramm. "Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche", sagt Marcus Stocks. Leitgedanke des Konzepts sei die Idee der früheren Haute-Couture-Schauen, die stets in den Salons der großen Designer stattgefunden hätten, quasi im Zuhause ihrer Marken, erklärt der Geschäftsführer der Werbeagentur Nimm 3.

Mit Schwarz und Gelb zitiert die veranstaltende Werbegemeinschaft die traditionellen Farben Krefelds. Der Sonntag ist verkaufsoffen. Die Botschaft von Krefeld pur sei eindeutig, so Greve: Krefeld arbeite an sich und glaube an seine Werte und Stärken. "Um den stationären Handel auf Dauer zu retten, bedarf es solcher Veranstaltungen, sagte Borgmann. Mit dem, was in der Stadt passiere (an Investitionen), dürfe man zufrieden sein. Die Baustelle Ostwall schreite zügig voran, und Krefeld werde einen Schritt nach vorne machen. Ein Besuch im September ist für die Kunden die Gelegenheit, sich davon zu überzeugen.

(RP)
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