Brand von Luxusautos in Krefeld Ermittler gehen von technischem Defekt aus

Krefeld · Bei dem Brand im Autohaus Dinnebier, bei dem acht Luxusautos komplett zerstört wurden, gibt es Zweifel, ob es sich um Brandstiftung gehandelt hat. Möglicherweise war die Ursache ein technischer Defekt.

 In Krefeld sind am Wochenende Luxusautos komplett ausgebrannt.

In Krefeld sind am Wochenende Luxusautos komplett ausgebrannt.

Foto: Andreas Drabben/samla.de

"Wir konnten nichts in dieser Richtung sehen. Natürlich kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen, aber die Flammen waren so groß, dass ich es ohne weiteres für plausibel halte, dass die nebenstehenden Fahrzeuge ebenfalls in Brand gerieten", sagte Vertriebsleiter Danny Jacobs auf Anfrage unserer Redaktion.

Hintergrund: In der Nacht zum Sonntag, kurz nach drei Uhr, meldete eine Polizeistreife Rauchentwicklung auf dem Gelände des Autohauses Dinnebier an der Mevissenstraße. Die Beamten alarmierten die Feuerwehr, die wenig später auf dem Gelände des Händlers für Luxusfahrzeuge der Marke Jaguar eintraf. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits acht Autos in Flammen. Der Wachdienst des Unternehmens unterrichtete in der Folge Vertriebsleiter Jacobs. Der fuhr sofort zum Ort des Geschehens und beobachtete die Löscharbeiten. "Die Fahrzeuge standen komplett in Flammen. Es war durchaus bedrohlich. Die Löscharbeiten dauerten bis in den Morgen", berichtete er.

Der Feuerwehr, unter ihnen auch ein Löschzug aus Hüls, gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf Gebäude zu verhindern. Am Ende blieben acht ausgebrannte Autos. Ob es weitere Schäden gibt, können die Sachverständigen der Versicherung erst untersuchen, wenn die Ermittlungen der Polizei abgeschlossen sind. Die Polizei hat gestern ein Team mit Experten zum Brandort geschickt. Erste Ergebnisse seien möglicherweise für Dienstag zu erwarten, erläuterte Polizeisprecherin Katrin Wentker am Montag auf Anfrage.

Der Verdacht, dass ein Auto in ohne Fremdeinwirkung in Brand geraten ist und andere Fahrzeuge mit entflammte, ist durchaus plausibel — dafür gibt es in Krefeld sogar einen Präzedenzfall. Am 23. Mai 2016 war es in einer Ausstellungshalle des Händlers Auto Becker Klausmann am Glockenspitz zu einem ähnlich verheerenden Feuer gekommen. Nach langen Untersuchungen war dort schließlich ein technischer Defekt in einem Auto als Brandursache ausgemacht worden. Mehrere Fahrzeuge und die Ausstellungshalle waren seinerzeit schwer beschädigt oder zerstört worden.

Eine weitere Parallele ist der Brandzeitpunkt mitten in der Nacht. Auch kamen in beiden Fällen keine Personen zu Schaden. Der Sachschaden könnte allerdings auch im aktuellen Fall leicht die Millionengrenze überschreiten. Allein die ausgebrannten Autos haben pro Stück einen Verkaufswert von rund 100.000 Euro. "Ob umstehende Fahrzeuge durch die Hitzeentwicklung beschädigt wurden, was mit Boden und Gebäuden ist, das müssen Sachverständige klären. Wir gehen aber von einem reinen Versicherungsschaden aus", sagt Jacobs.

Der Verkauf im Autohaus geht unterdessen fast ungehindert weiter. Anlieferung und Werkstattbetrieb funktionieren ebenfalls ungestört von den Beweissicherungsarbeiten. Im Endeffekt könnte es also bei dem Schaden von rund 800.000 Euro für die ausgebrannten Fahrzeuge bleiben. "Vielleicht war es einfach ein Marderbiss", spekuliert Jacobs. In diesem Falle hätte das Tier neben dem Sachschaden auch einige Aufregung zu verantworten.

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