Krefeld Weihnachtsmarkt bekommt ein Dorf

Krefeld · In der Adventszeit gibt es im Schatten der Dionysiuskirche einen "temporären Stadtplatz" mit zehn Verkaufsständen.

 Ein Boden aus Mulch, 20 Bäume in Kübeln und ein kleines Dorf mit zehn Verkaufsständen laden ab dem 23. November für vier Wochen auf dem nördlichen Teil des Dionysiusplatzes zum Verweilen und Kaufen ein.

Ein Boden aus Mulch, 20 Bäume in Kübeln und ein kleines Dorf mit zehn Verkaufsständen laden ab dem 23. November für vier Wochen auf dem nördlichen Teil des Dionysiusplatzes zum Verweilen und Kaufen ein.

Foto: Stadtmarketing

Der diesjährige "Weihnachtsmarkt" auf dem Dionysiusplatz soll die Krefelder emotional ins Herz treffen. "Er soll ein Wohlfühlpaket für alle Bürger werden", verspricht Stadtmarketingchef Uli Cloos. "Innovativ, kreativ und experimentierfreudig" wird es dabei ab dem 23. November für vier Wochen auf der nördlichen Seite des Platzes zugehen. "Es gibt dort im Rahmen des Krefelder Perspektivwechsels ein ,made in Krefeld spezial'", erklärt Cloos. Sein Team und er werden im Schatten der Kirche in Richtung Volksbank einen "temporären Stadtplatz" gestalten. Der Marketingexperte spricht von einem "neuen Innenstadterlebnis", das die Bürger dort bis zum 23. Dezember geboten bekommen. Ein Boden aus Mulch, 20 Bäume in Kübeln und ein kleines Dorf mit zehn Verkaufsständen laden zum Verweilen und Kaufen ein. Krefelder Produkte stehen in allen Buden im Mittelpunkt. "Ziel ist es, über unterschiedliche Formate die vor allem aus der Wirtschaft kommenden Innovationsimpulse als einen zentralen Beitrag zur Stadtidentität nachvollziehbar zu machen", ergänzt Cloos.

Das heißt im Klartext: Der Weihnachtmarkt 2017 wird aus zwei Teilen bestehen, die sich verbinden. Während im südlichen Bereich der Duft von Reibekuchen und Glühwein zu Hause ist, Günter Thommessen bis zur Rheinstraße für das leibliche Wohl sorgt und vorweihnachtliches aus aller Welt anbietet, wird im nördlichen "Dorf" Krefeld pur vorgestellt oder verkauft. 15 Kleinunternehmen präsentieren ihre Produkte. "Design trifft Stein - handgefertigt in Krefeld" heißt es bei der Betonfusion. "Ob Betonmöbel oder Wohnaccessoire: Jedes unserer Produkte hat seinen eigenen Charakter, seine eigene Farbe und Struktur. Das lebendige Material Beton macht aus jedem Stück ein echtes Unikat - und in Kombination mit überraschenden Designs gibt es Ihrem Zuhause etwas wirklich Unverwechselbares", sagt Sabine Schlaghecke-Schröer. Am Stand erhältlich: (Glas-)Untersetzer aus Beton, verziert mit markanten Krefelder Gebäuden.

Vom Weihnachtsmarkt mit nach Hause nehmen können sich indes Theaterliebhaber ein ganz persönliches Stück Bühnenbild: die einzigartigen Theatertaschen der Malerin Violetta Zerni. Die Idee dazu hatte die Künstlerin, die seit acht Jahren zum Malsaal-Team gehört, weil sie es zu schade fand, Reststücke der künstlerisch gestalteten Bodentücher einfach wegzuwerfen. "Viele Tücher werden zwar wiederverwendet, aber es entstehen auch immer einige Abfälle. Die wollte ich gerne zu etwas Sinnvollem weiterverarbeiten", sagt sie. Mit den liebevoll gefertigten Unikaten möchte Zerni auch ein Zeichen setzen für Respekt gegenüber künstlerischen Ideen und künstlerischem Handwerk. Inzwischen hat Violetta Zerni mit Resten von Bodentüchern zahlreiche stabile Beutel in unterschiedlichen Größen gestaltet. Die Taschen werden von ihr entworfen, zugeschnitten und in einer Krefelder Schneiderei fertiggestellt. "Die Namen richten sich nach den Protagonisten des Theaterstücks", erklärt die 52-Jährige. Wichtig sei ihr, dass auch ein Gefühl aus der jeweiligen Inszenierung ausgedrückt werde. Cloos: "Designerstücke, Keramik, Mode und Besonderheiten aus Leder sind weitere Teile an den Ständen des Marktes, die alle eines gemeinsam haben: Sie kommen aus Krefeld." Neben der Liebe zu Krefeld steht für Cloos aber auch die Sicherheit des Marktes und seiner Besucher im Mittelpunkt. "Seit dem Anschlag vor fast einem Jahr in Berlin ist auch das ein wichtiges Thema", räumt der Marketingchef ein. Polizei, Feuerwehr und Veranstalter sitzen bereits an einem Tisch und arbeiten an einem tragbaren Konzept. "100-prozentige Sicherheit gibt es nicht", so Cloos. Allerdings sei man sich in einem Punkt bereits einig: "Quergestellte Lkw wird es an den Eingangsbereichen nicht geben."

(RP)
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