Krefeld Krefeld wird NRW-Bauhaus-Stadt: Schütte baut Pavillon im Kaiserpark

Krefeld · Zum "100 Jahre Bauhaus"-Jubiläum realisiert der Verein "MIK - Mies in Krefeld" ein spektakuläres Projekt. Für rund 500.000 Euro entsteht ein begehbares Objekt - und es wird intensiv geforscht.

 Links die Skizze, wie der Pavillon des Künstlers Thomas Schütte aussehen soll, der im Kaiserpark auf der Wiese zur Wilhelmshofallee hin aufgebaut wird. Das Foto zeigt Lothar Birnbrich (l.) von der Sparkassen-Kulturstiftung mit Christiane Lange und Rolf Schlue von "Projekt MIK" (Mies van der Rohe in Krefeld e. V..). Das Foto ist durch eine Schablone aufgenommen: Ausgeschnitten ist die Zahl 100 - Anspielung auf das Jubiläum 100 Jahre Bauhaus. Die Schablone lädt zum Spielen ein. "Die Welt sieht Bauhaus", heißt es, Teile deine persönliche Bauhaus-Perspektive. Einfach durch die Schablone fotografieren."

Links die Skizze, wie der Pavillon des Künstlers Thomas Schütte aussehen soll, der im Kaiserpark auf der Wiese zur Wilhelmshofallee hin aufgebaut wird. Das Foto zeigt Lothar Birnbrich (l.) von der Sparkassen-Kulturstiftung mit Christiane Lange und Rolf Schlue von "Projekt MIK" (Mies van der Rohe in Krefeld e. V..). Das Foto ist durch eine Schablone aufgenommen: Ausgeschnitten ist die Zahl 100 - Anspielung auf das Jubiläum 100 Jahre Bauhaus. Die Schablone lädt zum Spielen ein. "Die Welt sieht Bauhaus", heißt es, Teile deine persönliche Bauhaus-Perspektive. Einfach durch die Schablone fotografieren."

Foto: T.L.

Die Museumsvillen Esters und Lange bekommen ein aufsehenerregendes Vis-à-Vis: Auf der Wiese am Nordende des Kaiserparks wird der international bekannte Künstler Thomas Schütte 2019 einen hölzernen Pavillon erstellen, ein begehbares Kunstobjekt mit begrenzter Haltbarkeit. "Es soll mindestens drei bis vier Jahre dort stehen und auch bespielt werden", sagt Christiane Lange aus dem Vorstand des Vereins Projekt MIK. Der Verein hatte vor drei Jahren bereits einen Entwurf des Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe für einen Golfclub auf dem Egelsberg als temporäre Installation realisiert, mit weltweiter Resonanz. 2019, wenn sich das Bauhaus-Gründungsjahr zum 100. Mal jährt, wird der Pavillon in Krefeld, wie berichtet, der einzige große nordrhein-westfälische Beitrag zum Festjahr in Deutschland sein und ebenfalls international beachtet werden.

Krefeld: Krefeld wird NRW-Bauhaus-Stadt: Schütte baut Pavillon im Kaiserpark
Foto: MIK

Die Sparkassen-Kulturstiftung hat jetzt ihre Unterstützung mit 200.000 Euro zugesagt. Bund und Land fördern das Projekt mit 300.000 Euro, die Gerda-Henkel-Stiftung gibt 70.000 Euro dazu. "Wir wollen weiteres Geld akquirieren", sagt Rolf Schlue vom Projekt MIK. Denn das Bauhaus soll nicht nur als Architekturschule gefeiert werden, es sollen auch die Bezüge zur Kunst herausgestellt werden. Kandinsky, Klee und Feininger etwa haben Einfluss auf die Kreativen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gehabt und sich umgekehrt von anderen beeinflussen lassen. Und dazu wird intensiv geforscht. "Bauhaus steht für die Suche nach neuer Formensprache. Das Ziel hatten auch andere Schulen wie der Werkbund oder die Flächenkunstschule in Krefeld", sagt Christiane Lange. 36 Bauhaus-Angehörige - Lehrer und Schüler der berühmten Schule, die in Weimar gegründet worden war - haben in Krefeld Spuren hinterlassen. Dazu zählen auch Georg Muche und Johannes Itten. Diese Geschichte will die Kunsthistorikerin aufarbeiten.

Doch an der Architektur geht kein Weg vorbei - schon allein deshalb nicht, weil Mies in Krefeld mit den Stadtvillen an der Wilhelmshofallee und der Verseidag weltbekannte Baukunst hinterlassen hat. Unter dem Titel "map 2019" (Landkarte 2019) soll die Stadt als Ausstellungsort der Bauhaus-Spuren kartografiert werden. Die Verbindungen der von Mies geplanten Gebäude und die übrigen Orte und Plätze, die von der Geschichte der Moderne, von der einst revolutionären Kunstsprache und der neuen Ästhetik, die auch für Industriebauten griff, erzählen, sollen zu einem interaktiven Stadtführer verbunden werden. Krefeld wird quasi als Ausstellung zu Fuß zu entdecken sein.

Herzstück wird der Schütte-Pavillon mit einem Durchmesser von 16 Metern auf einer Grundfläche von 200 Quadratmetern. Der Düsseldorfer Künstler ist Wunschkandidat von Christiane Lange gewesen: "Es ist schwierig, Künstlern die Aufgabe zum Bauhaus zu geben - entweder planen sie dann strikt dagegen oder exakt im Sinne. Schütte hat seinen eigenen Stil."

(RP)
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