Asylbewerber Krefeld zahlt Leistungen für 2700 Flüchtlinge

Krefeld · Asylbewerber leben offenbar gerne in der Stadt Krefeld. Das belegen Zahlen, die das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) gestern veröffentlichte. In der Seidenstadt bezogen im vergangenen Jahr 2,5 Mal so viele Personen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz als im Jahr 2014.

Für Krefeld stehen für 2014 genau 1112 Bezieher von Regelleistungen in der Statistik. Im Jahr darauf sind es 2742 und im vergangenen Jahr noch 2698. Das ist ein Rückgang von 1,6 Prozent. Für den Regierungsbezirk Düsseldorf (minus 20,5 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (minus 23,4 Prozent) sind in der Entwicklung ein wesentlich stärkerer Rückgang der Zahlen bei den Leistungsbeziehern aus dem Kreis der Asylbewerber zu verzeichnen.

Ende 2016 erhielten in Nordrhein-Westfalen 171.773 Personen Leistungen zur Deckung des täglichen Bedarfs nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Wie die amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, waren das 52.335 Personen oder 23,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Die meisten Regelleistungsempfänger in NRW stammten 2016 aus Asien (62,8 Prozent). Mit 32.347 Personen bildeten Syrer dabei die größte Gruppe; ihr Anteil an allen Empfängern war mit 18,8 Prozent geringer als 2015 (25,9 Prozent). Auch der Anteil der Europäer (nicht EU) war 2016 mit 19,4 Prozent (33.368) niedriger als 2015 (29,3 Prozent). Personen mit albanischer Staatsangehörigkeit waren in dieser Gruppe am häufigsten vertreten (8729).

73,7 Prozent der Regelleistungsempfänger waren im Alter von 18 bis 64 Jahren, bei 25,5 Prozent handelte es sich um Kinder und Jugendliche (ohne unbegleitet eingereiste Minderjährige aus dem Ausland). Wie in den Jahren zuvor bezogen überwiegend Männer Regelleistungen (68,7 Prozent aller Empfänger).

Die Empfänger verteilten sich auf insgesamt 123.285 Haushalte; 63.667 Haushalte (51,6 Prozent) waren in Gemeinschaftsunterkünften, 31.853 (25,8 Prozent) dezentral in angemieteten Wohnungen und 27.765 (22,5 Prozent) in Aufnahmeeinrichtungen untergebracht.

Die Bruttoausgaben für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beliefen sich in NRW im Jahr 2016 auf rund 2,02 Milliarden Euro; das waren 803 Millionen Euro (+66,0 Prozent) mehr als im Jahr 2015. Die Steigerung der Ausgaben trotz gesunkener Zahl der Leistungsempfänger ist einerseits in hohen Fixkosten für langfristig angemietet Unterkünfte begründet. Andererseits waren in größerem Umfang medizinische Behandlungen der Leistungsempfänger erforderlich.

(sti)
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