Bilanz für 2017 Krefelder Zoll nimmt 1,5 Milliarden Euro ein

Krefeld · Das Hauptzollamt Krefeld mit rund 400 Beschäftigten zieht Bilanz fürs vergangene Jahr. Die Kräfte am Standort Fichtenhain erzielten für Bund, EU und Land Nordrhein-Westfalen Einnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, leiteten 3130 Ermittlungsverfahren wegen Schwarzarbeit ein, zogen mehr als 8500 gefälschte Markenprodukte aus dem Verkehr und stellten 2,8 Millionen unversteuerte Zigaretten sicher.

 Die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit überprüften im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt 836 Arbeitgeber.

Die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit überprüften im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt 836 Arbeitgeber.

Foto: Lothar Strücken

Das Hauptzollamt Krefeld mit rund 400 Beschäftigten zieht Bilanz fürs vergangene Jahr. Die Kräfte am Standort Fichtenhain erzielten für Bund, EU und Land Nordrhein-Westfalen Einnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.

Der Zoll ist in Krefeld mit seiner Zentrale im Europark Fichtenhain und einer Nebenstelle im denkmalgeschützten Gebäude im Uerdinger Hafen vertreten. Der Zuständigkeitsbereich geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Nebenstellen sind etwa auch in Mönchengladbach, Neuss und Nettetal-Kaldenkirchen. Die Aufgaben sind vielfältig:. Neben den klassischen Aufgaben, der Erhebung von Einfuhrumsatzsteuer, Verbrauchsteuern und Zöllen, galten die Bekämpfung von organisierten Formen der Schwarzarbeit und die Maßnahmen der Kontrolleinheit Verkehrswege zur Bekämpfung von Drogenschmuggel und Steuerhinterziehung als Aufgabenschwerpunkte im abgelaufenen Jahr.

Das Hauptzollamt Krefeld hat im vergangenen Jahr rund 1,5 Milliarden Euro (2016: 1,37) für die Kassen des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union eingenommen. Die Haupteinnahmequellen waren dabei die Verbrauchsteuern. Darunter machte die Stromsteuer mit rund 235,2 Millionen Euro (2016: 212,3) den größten Anteil aus. Die Energiesteuer schlug mit 131,4 Millionen Euro (2016: 144,5) zu Buche. Die Einnahmen aus der Branntweinsteuer betrugen 75,1 Millionen Euro (2016: 77,6). An Einfuhrumsatzsteuer wurden 576 Millionen Euro (2016: 626,6) erhoben. Die erhobenen Zölle, die an die Europäische Union abgeführt werden, betrugen im abgelaufenen Jahr 78,3 Millionen Euro (2016: 91,0). Die den Ländern zustehende Biersteuer brachte dem Land Nordrhein-Westfalen rund 6,5 Millionen Euro (2016: 5,9) ein.

Die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) überprüften im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt 836 Arbeitgeber (2016: 619). Als Ergebnis der Kontrollen leitete die FKS 3130 Ermittlungsverfahren (2016: 3040) wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit gegen Arbeitgeber r sowie 300 Ermittlungsverfahren wegen Ordnungswidrigkeiten (2016: 254) ein. Die Höhe der durch das Hauptzollamt festgesetzten Bußgelder betrug 377.325 Euro (2016: 580.483). Die Schadenssumme an hinterzogenen Steuern und Sozialabgaben hinsichtlich der straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen belief sich auf etwa 16 Millionen Euro (2016: 17,1). Die Gerichte verhängten Freiheitsstrafen in Höhe von insgesamt 91 (2016: 74) Jahren und sprachen Geldstrafen von 977.370 Euro (2016: 876.120) aus.

120 Bedienstete sind an den Standorten Krefeld und Mönchengladbach mit dem zentralen Aufgabenbereich, der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung sowie der Bekämpfung der organisierten Formen von Schwarzarbeit befasst. Zudem wurden regionale und bundesweite Schwerpunktprüfungen, unter anderem im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Baugewerbe sowie im Speditions-, Transport und Logistikgewerbe, durchgeführt.

Die Kontrolleinheit Verkehrswege mit Sitz in Nettetal-Kaldenkirchen stellt die zollamtliche Überwachung des Warenverkehrs sicher. Dazu sind die Zöllner tagtäglich rund um die Uhr im Kontrollgebiet des Hauptzollamtes Krefeld zum Schutz der Bürger im Einsatz. Schwerpunkte der Überwachungs- und Kontrolltätigkeit sind die Bekämpfung von Drogenschmuggel, Produktpiraterie und Steuerhinterziehung. Für 2017 stellte diese Kontrolleinheit mehr als 78 Kilogramm Rauschgift und über 2,8 Millionen unversteuerte Zigaretten sicher. Sie führte dabei rund 20.000 Personen- und Fahrzeugkontrollen durch.

Die Zöllner aus Kaldenkirchen zogen dabei rund 18 Kilogramm Marihuana, 30 Kilogramm Haschisch, drei Kilogramm Amphetamin, 21 Kilogramm Heroin und 7185 Stück Ecstasy-Tabletten aus dem Verkehr. Es kam zu 36 Festnahmen wegen Drogendelikten. Im Rahmen der so genannten "Grenzvollstreckung" konnten durch die Kontrolleinheit Verkehrswege Kaldenkirchen 81 Vollstreckungsaufträge und Forderungen mit einem Volumen von 32.685 Euro erledigt werden. In den Zollämtern Krefeld-Uerdingen, Mönchengladbach, Neuss und Schwanenhaus wurden im Jahr 2017 mehr als 3,9 Millionen (2016: 3,1) Positionen im EDV-gestützten Zoll-Anmeldeverfahren Atlas bei der Ein- und Ausfuhr von Waren bearbeitet. Die Post-Zollstellen der Zollämter Mönchengladbach, Neuss und Krefeld-Uerdingen fertigen jährlich zwischen 25.000 und 30.000 Postpakete ab, die aus Ländern kommen, die nicht zur Europäischen Union gehören.

Dabei konnten die Zöllner der vier zum Hauptzollamtsbezirk gehörenden Zollämter neben den fiskalischen Einnahmen auch über 8500 gefälschte Produkte aus dem Verkehr ziehen. Besonders betroffen hiervon waren Schuhe und Spielzeug. Dass die Fälscher auch vor hochpreisigen Produkten nicht Halt machen, zeigte die Sicherstellung einer Gitarre der Firma Gibson. Die Les Paul Custom Gitarre im Originalwert von 3500 Euro wies in den Anmeldepapieren knapp 180 Euro auf.

(sti)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort