Krefelder Zoo Erdmännchen-Nachwuchs verlässt erstmals Höhle

Krefeld · Der Frühling ist da, und im Zoo tut sich etwas. Der erste Erdmännchennachwuchs ist besonders neugierig und wagte sich vor der Zeit aus der Höhle.

 Erdmännchen Toni und seine Weibchen haben sich nicht nur mit dem Nachwuchs viel Zeit gelassen, sondern ihn auch noch vor den Pflegern versteckt. Diese hatten es bis 8. März nicht bemerkt. Jetzt hat das Jungtier erstmals die Höhle verlassen.

Erdmännchen Toni und seine Weibchen haben sich nicht nur mit dem Nachwuchs viel Zeit gelassen, sondern ihn auch noch vor den Pflegern versteckt. Diese hatten es bis 8. März nicht bemerkt. Jetzt hat das Jungtier erstmals die Höhle verlassen.

Foto: Zoo

Da staunten die Zoomitarbeiter nicht schlecht. Eigentlich wollten sie nur ein kleines Ostervideo bei den Erdmännchen für die sozialen Netzwerke drehen und plötzlich und unerwartet schaute das Erdmännchenbaby aus der Wurfhöhle. Die Augen sind geöffnet, das Fell mit den typischen Streifen schon gut zu sehen. Das Jungtier ist also schon deutlich weiter entwickelt, als erwartet. Erdmännchen Toni und seine Weibchen haben sich nicht nur mit dem Nachwuchs viel Zeit gelassen, sondern ihn auch noch vor den Pflegern versteckt. Diese hatten am 8. März das Jungtier erstmals gesehen.

Die Erdmännchen-Lodge wurde vergangenes Jahr im Mai eröffnet und sehr gut von den Bewohnern angenommen. Nur der Nachwuchs ließ auf sich warten. Erdmännchen Toni hatte sich allerdings schnell für Weibchen Traudi entschieden, die auch Mutter des ersten Jungtieres ist. Wie bei Erdmännchen üblich, bringt nur ein Weibchen Jungtiere zur Welt, alle anderen helfen bei der Aufzucht. Besucher können die Erdmännchen-Familie in der Innenanlage sehen. Geduld ist immer von Vorteil, da es durchaus möglich ist, dass das Jungtier schläft.

 Orang Utan Frau Lea trägt zwei Jungtiere. Ihre eigene 16 Monate alte Tochter Suria und ihren zehn Monate alten Enkel Hujan.

Orang Utan Frau Lea trägt zwei Jungtiere. Ihre eigene 16 Monate alte Tochter Suria und ihren zehn Monate alten Enkel Hujan.

Foto: Vera Gorissen

Im Affenhaus ist es zur Zeit nicht minder spannend. Zoo-Besucher erleben eine einmalige Situation: Orang Utan Frau Lea trägt zwei Jungtiere. Ihre eigene 16 Monate alte Tochter Suria und ihren zehn Monate alten Enkel Hujan, der kurz nach seiner Geburt von Tierpflegerin Eva Ravagni und ihren Kollegen mit der Hand aufgezogen werden musste.

Sehr schnell ging der Abschied für die Pflegerin, die sich rund um die Uhr um das Jungtier gekümmert hatte. Lea ließ Hujan beim ersten Kontakt ohne trennende Gitter einfach nicht mehr los. Ein absoluter Glücksfall, denn Lea ist eine erfahrene Mutter, obwohl sie 1993 selber mit der Hand großgezogen wurde. Sie ermöglicht es, dass Hujan als Orang Utan aufwachsen kann, auch wenn er die ersten Monate seines Lebens von Menschen umgeben war.

Lea hat mit den Jungtieren alle Arme voll zu tun, denn Hujan muss sich erst an einiges gewöhnen, was seine menschliche Ziehmutter nicht mit ihm üben konnte. Lea klettert hoch in die Bäume, schwingt sich mit beiden Jungtieren schwungvoll von Ast zu Ast und holt sich gerne kopfüber das Futter vom Boden. Da quiekt er schon mal kläglich, aber schon bald wird es für ihn zur Normalität werden. Hujan kann mit der fast gleichaltrigen Suria aufwachsen und so zu einem gesunden Orang Utan heranwachsen. Der Kontakt zum Menschen wird auch in den kommenden Jahren eng bleiben, denn Orang Utan Jungtiere bekommen bis zu sechs Jahre Muttermilch. Hujan kommt jetzt auf Zuruf ans Gitter und bekommt seine Flasche.

Erdmännchen-Lodge in Krefelder Zoo eröffnet
14 Bilder

Erdmännchen-Lodge in Krefelder Zoo eröffnet

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Foto: Thomas Lammertz

Lea, Suria und Hujan haben täglich die Gelegenheit, auf die Anlage im Affenhaus zu gehen. Allerdings können sie sich jederzeit in ihre Schlafgehege zurückziehen, wenn sie Ruhe brauchen.

Deutlich bunter geht's im Schmetterlingsdschungel zu: Glasflügelfalter, Postmann und Zitrus-Schwalbenschwanz flattern wieder durch die Halle. Nach der Winterpause schlüpfen aus den asiatischen und südamerikanischen Puppen wieder farbenfrohe Schmetterlinge und schweben durch das Pflanzenparadies neben dem Regenwaldhaus. Neugierige können auch einige neue Falter-Arten entdecken, die erstmals in Krefeld eingezogen sind. Auch das Vogelhaus öffnet nach der Kernsanierung zum Osterwochenende wieder seine Türen für die Besucher. In den vergangenen 18 Monaten wurden hier ein Bodenaustausch vorgenommen, alle Pflanzen erneuert und die zarten Volierenabtrennungen repariert.

Insbesondere die Lichttechnik stellte eine Herausforderung dar. Vögel sind für Balz, Brut und Gesundheit auf die optimale Versorgung mit Licht angewiesen. Zootierärztin Anna Grewer entschied sich nach langer Recherche für ein Lampen-Modell aus England.Den Besucher erwarten fünf Themenvolieren: Madagaskar, asiatischer und südamerikanischer Regenwald, afrikanische Savanne und Flußlandschaft. Neue Vogelschönheiten werden der Helmhokko und das Blaukrönchen sein. Bis alle Vögel eingezogen sind, werden noch bis zu vier Monate vergehen, aber die neu gestaltete tropische Pflanzenwelt lohnt allemal für einen Besuch.

Der Zoo ist Karfreitag und an den Ostertagen von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Kassenschluss ist 17.30 Uhr. Letzter Einlass in die Zoogastronomie, 18 Uhr.

(sti)
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